Der US-Rekordler stößt Kugeln in neue Sphären
Die Leichtathletik kennt einige Uralt-Rekorde, die erstens unter wohlbegründetem Dopingverdacht stehen und zweitens als kaum zu brechen gelten. Ein solcher war Randy Barnes’ Kugelstoß-Marke: Wenige Monate nach seiner 23,12-Meter-Bestleistung wurde der US-Amerikaner 1990 positiv auf anabole Steroide getestet und gesperrt. Es war nicht das letzte Mal.
"Ich wusste seit 2017, dass der Rekord möglich war", sagt Ryan Crouser. Bei der nationalen Vorausscheidung der USA demolierte er den Weltrekord mit einem Stoß auf 23,37 Meter. Die 7,257 Kilo schwere Kugel war noch in der Luft, als der 28-Jährige schon ausgelassen jubelte. "Ich wollte diesen Weltrekord schon so lange. Jetzt fällt eine Riesenlast von mir", sagte er.
Zur Belohnung gönnte sich der 145-Kilo-Athlet einen "Doppel-Doppel-Hamburger". In Massephasen konsumiert Crouser 6000 Kalorien pro Tag: "Man muss alle zwei Stunden essen. Man fühlt sich nie hungrig, das ist wirklich elend." In normalen Zeiten sind es 5000 Kalorien.
Crouser gewann bereits in Rio Gold, auch in der Entscheidung am Donnerstag ist er Favorit. Neben ihm gelten der Neuseeländer Tom Walsh und Crousers Landsmann Joe Kovacs als chancenreich. Bei der WM 2019 distanzierte Kovacs Crouser und Walsh um einen Zentimeter.
Mit Blick auf Gold-Judoka Krpálek ein gutes Vorzeichen für Weltrekordler Crouser: Auch er ist begeisterter Fischer. (Martin Schauhuber, 31.7.2021)