Für 38 Banken lief der Stressttest über die EZB – hier ihr Sitz in Frankfurt am Main.

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Wien/London/Frankfurt – Die sechs österreichischen Banken, die an den europaweiten Belastungstests von Europäischer Bankenaufsicht (EBA) und Europäischen Zentralbank (EZB) teilgenommen haben, zeigten sich in diesen Simulationen "widerstandsfähig" und landeten "im europäischen Mittelfeld". Das erklärten Oesterreichische Nationalbank (OeNB) und Finanzmarktaufsicht (FMA) am Freitagabend in einem gemeinsamen Kommentar.

Für OeNB-Vize-Gouverneur Gottfried Haber entspricht das Ergebnis den Erwartungen der Notenbank, "es ist aber auch kein Grund zum Feiern", wie er hinzufügte. Die Banken müssten weiter an ihrer Kosteneffizienz arbeiten, die Profitabilität verbessern und bei Gewinnausschüttungen Zurückhaltung üben, um Kapital aufzubauen.

Die Performance der einzelnen Banken sei heterogen, was auch an den unterschiedlichen Geschäftsmodellen liege, so OeNB und FMA. Auch wegen der staatlichen Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft seien die Aktivitäten der Banken in einigen Ländern, auch Österreich, weniger stark betroffen als in anderen.

89 europäische Banken getestet

"Alle österreichischen Banken erfüllen auch nach Anwendung des harten Stress-Szenarios die gesetzlichen Kapitalanforderungen", betonen Notenbank und Finanzaufsicht. Der von der Aufsicht vorzeichnete Weg zur Verbesserung der heimischen Banken sei ein richtiger gewesen, das habe die Corona-Pandemie gezeigt. "Um auch für künftige Krisen gewappnet sein, muss dieser Weg fortgesetzt werden", so FMA-Vorstand Helmut Ettl.

In die Stresstests waren 89 Banken aus dem Euroraum einbezogen. Für 38 Banken – aus Österreich Erste Group und Raiffeisen Bank International (RBI) – läuft der Test unter Führung der EBA ab, bei den restlichen Banken (aus Österreich BAWAG, RLB OÖ, Volksbanken und Oberbank) unter Ägide der EZB. Veröffentlicht werden die Resultate aller Banken, für die erste der beiden Gruppen detailliert auf der EZB-Homepage. (APA, 30.7.2021)