Ulrike Mursch-Edlmayer, Präsidentin der Apothekerkammer.

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Wien – Nachdem die "Gesundheitsgreisslerei" der Apothekerkammer-Präsidentin Ulrike Mursch-Edlmayer einem über Impfnebenwirkungen besorgten Kunden zur Anwendung von "informierten Salzlösungen" geraten hatte – der STANDARD berichtete hier – zeigt sich die Österreichische Ärztekammer fassungslos. Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen Ärztekammer, kommentierte: "Ich bin enttäuscht, dass die Apothekerkammerpräsidentin trotz ihrer verantwortungsvollen Aufgabe hier den evidenzbasierten Boden verlässt."

Klarstellung gefordert

Auch Johannes Steinhart, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, forderte in einer Aussendung eine Klarstellung: "Wir sind wirklich fassungslos. Wir kämpfen seit über einem Jahr gegen eine Pandemie, sehen deren hässliche Fratze täglich in unseren Spitälern und Ordinationen. Alle gemeinsam kämpfen für eine möglichst hohe Durchimpfungsquote und vor allem gegen Fake-News und Verschwörungstheorien. Wir fordern eine umgehende Klarstellung der Apothekerkammer zur Aufklärungsqualität in Apotheken."

Das Thema Impfen in Apotheken habe sich damit nun endgültig erledigt, so Steinhart. "Es tritt nun klar zutage, dass es den Apotheken nur um den Verkauf von OTC-Produkten geht. Wir brauchen keine Geschäftemacherei, sondern solide Medizin und die Impfung bei Ärztinnen und Ärzten." (APA, red, 31.7.2021)