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Die Mercer Street auf einem Archivbild.

Foto: AP/Johan Victor

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Auf dem Flugzeugträger Ronald Reagan wird ein Sea-Hawk-Hubschrauber startklar gemacht.

Foto: REUTERS/U.S. NAVY

Jerusalem/Teheran – Nach Israel und Großbritannien haben auch die USA den Iran für den Angriff auf den Tanker M/T Mercer Street verantwortlich gemacht. Die US-Regierung bespreche sich nun mit ihren Verbündeten, um eine "angemessene Antwort" auf den Angriff zu finden, warnte US-Außenminister Antony Blinken am Sonntag. Der Iran weist jede Verwicklung in den Angriff auf den Tanker mit israelischem Besitzanteil im Persischen Golf zurück.

Nach Prüfung der Beweise geht die US-Regierung davon aus, dass der Iran den Angriff am 29. Juli mithilfe von explodierenden Drohnen durchgeführt habe, sagte Blinken. Dabei waren ein Brite und ein Rumäne getötet worden. "Es gibt keine Rechtfertigung für diesen Angriff", betonte Blinken. Teherans Handeln bedrohe die Freiheit der Seefahrt, den internationalen Handel und die Besatzung der Schiffe, erklärte der Minister.

Zwei Drohnen

"Wir glauben, dass dieser Angriff vorsätzlich und gezielt war und eine klare Verletzung des internationalen Rechts durch den Iran darstellt", hatte zuvor der britische Außenminister Dominic Raab einer Mitteilung vom Sonntag zufolge erklärt. Auch britische Untersuchungen hätten ergeben, dass es "sehr wahrscheinlich" sei, dass der Iran das Schiff am 29. Juli vor der Küste Omans mit zwei Drohnen angegriffen hat.

"Der Iran muss diese Attacken beenden, und Schiffen muss erlaubt sein, frei und in Übereinstimmung mit internationalem Recht zu navigieren", sagte Raab. Großbritannien arbeite mit seinen Partnern an einer Reaktion auf den "inakzeptablen" Angriff.

Der israelische Rundfunk berichtete am Sonntag, Lapid habe mit US-Außenminister Blinken und den Außenministern Großbritanniens und Rumäniens über den Vorfall gesprochen.

US-Marine eskortiert Tanker

Zumindest ein Flugkörper sei unter der Kommandobrücke des Schiffes eingeschlagen, wo sich die Mannschaftsquartiere befinden. Der Tanker wird nun von US-Kriegsschiffen begleitet.

Lapid schrieb, er habe gegenüber Großbritanniens Außenminister Raab auf die Notwendigkeit hingewiesen, scharf auf den Angriff zu reagieren. Zudem habe er die Botschaften in Washington, London und bei den Vereinten Nationen (UN) angewiesen, sich an die entsprechenden Kontakte bei den UN zu wenden.

Zodiac Maritime hatte am Freitag mitgeteilt, es gebe den Verdacht eines Vorfalls mit Piraten an Bord des Tankers Mercer Street. Das Schiff sei in japanischem Besitz und werde von der Firma mit Sitz in Großbritannien verwaltet. Es habe sich auf dem Weg von Tansania in das Emirat Fujairah befunden und keine Fracht an Bord gehabt.

Ein Sprecher des iranischen Außenministeriums sagte dagegen, die Anschuldigungen seien haltlos. Es sei vielmehr Israel, das für "Unsicherheit, Terror und Gewalt" verantwortlich sei.

Zahlreiche Angriffe auf Schiffe

Im Indischen Ozean und dem Golf von Oman sind in den vergangenen Monaten immer wieder Schiffe mit Verbindungen zu Israelis angegriffen worden. Anfang Juli war ein Frachtschiff attackiert worden, das laut Medienberichten zuvor im Besitz von Zodiac Maritime gewesen sein soll. Laut der israelischen Tageszeitung "Haaretz" vermutete Israel zu der Zeit, dass der Iran hinter dem Angriff stecke. Ähnliche Vorfälle ereigneten sich im Februar und April, auch da beschuldigte Israel den Iran.

Im April war auch ein iranischer Frachter bei einer Explosion im Roten Meer leicht beschädigt worden. Berichten der "New York Times" zufolge ging dieser Angriff von Israel aus.

Der Iran ist mit Israel verfeindet. Israel wiederum hat mittlerweile diplomatische Beziehungen mit den beiden Golfanrainern Vereinigte Arabische Emirate und Bahrain aufgenommen. (APA, 1.8.2021)