Aus der Traum für Rapinoe (li.) und ihre Kolleginnen.

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Megan Rapinoe zog genervt ihre Schienbeinschoner aus den Stutzen, Carli Lloyd hockte geschockt auf dem Rasen. Die Fußball-Weltmeisterinnen aus den USA konnten das jähe Ende ihrer olympischen Gold-Mission im Halbfinale nicht fassen.

"Es ist natürlich scheiße, man will nie verlieren. Vor allem nicht gegen Kanada und nicht so, wie wir gespielt haben", kritisierte Rapinoe nach dem 0:1 (0:0) gegen den nordamerikanischen Rivalen. Dem erfolgsverwöhnten Starensemble fehlte der Biss, so bleibt nur das Spiel um Bronze gegen Australien.

Das Team aus Down Under unterlag im anderen Halbfinale Schweden mit 0:1 (0:0). Fridolina Rolfö (46.) entschied das Spiel, in der Nachspielzeit sah Australiens Ellie Carpenter wegen einer Notbremse (90.+6) Rot. Schweden steht wie bereits 2016 im Finale. Damals gab es eine Niederlage gegen Deutschland, nun soll erstmals Gold her.

USA erneut am Finale vorbei

Die Kanadierinnen, Dritte von 2012 und 2016, spielen erstmals um den Olympiasieg. Jessie Fleming (75., Foulelfmeter) hatte nach einer zerfahrenen ersten Hälfte für den ersten Sieg gegen den übermächtigen Nachbarn seit 20 Jahren gesorgt. Damit verpassten die USA, viermaliger Turniersieger, zum zweiten Mal in Folge das olympische Endspiel.

Den ersten Dämpfer hatte das US-Team bereits nach 30 Minuten hinnehmen müssen. Torhüterin Alyssa Naeher, im Viertelfinal-Krimi gegen die Niederlande (4:2 i. E.) die gefeierte Heldin, musste verletzt vom Platz und durch Adrianna Franch ersetzt werden. Die ahnte bei Flemings Siegestreffer zwar die Ecke, der Elfmeter war aber zu platziert geschossen. (sid, 2.8.2021)