Pro
von Thorben Pollerhof

Wwwwwwrrrrrrrrr ist vielleicht eines der schönsten Geräusche des Sommers. Die Sonne knallt auf den Asphalt der Stadt, der Schweiß rinnt aus den und in die Stirnfalten, die Stimmung ist gedrückt – aber nur, solange die sanfte Brise des Handventilators nicht weht.

Denn wenn dieses kleine Wunderwerk der Technik einmal läuft, sind die Sorgen der heißen Jahreszeit vergessen. Während alle anderen in überhitzten und stickigen Bims vor sich hin vegetieren, weil die Klimaanlage einmal wieder nicht funktioniert, bleibt der eigene Kopf kühl, frisch und ready to think.

Zugegeben, sonderlich sexy sind diese Accessoires nicht. Dafür gibt es sie in allen möglichen Farben, Formen und Varianten. Mickey Mouse, der Lieblingsfußballverein oder die favorisierte Biermarke – in diesem Segment gibt es nichts, was es nicht gibt.

Mein persönlicher Favorit: die Handventilatoren, die angeschaltet eine LED-Anzeige hervorbringen. Einfach ein Hingucker.

Kontra
von Doris Priesching

Mein persönlicher Favorit unter den Handventilatoren ist das Modell "Smart Devil". Die Produktbeschreibung macht Lust auf "4000-mAh-Akku", "4 Gang & 15 Grad" und einen "bürstenlosen Präzisionsmotor" – funktioniert garantiert, drinnen und draußen. Mah!

Sie sehen: Ich habe mich in das Thema so richtig reingetigert. Habe das Internet durchforstet, bin zum Großmarkt nebenan gegangen, habe mir ein Bild von der reichhaltigen Angebotspalette verschafft und über Modelle gestaunt, die entfernt an andere, den Menschen gleichermaßen Vergnügen und Erleichterung verschaffende Elektrogeräte erinnern. Und festgestellt, dass ich das nicht brauche.

Jedes Jahr im Sommer gibt es einige wenige Tage, an denen es zu heiß für noble Gerüche ist. Es trieft das Hemd, es rinnt der Schweiß, gleich ob jung, alt, reich, arm. Man schwitzt, man leidet, man lebt. Ein Ausnahmezustand, den man Smart-Devil-mäßig mögen kann. Mit "Mah-Effekt" und ohne Akku. (RONDO, 10.8.2021)