Der Juli 2021 war – hinter Juli 2016 und 2019 – der weltweit heißeste Monat.
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Nur im Jahr 2010 war es in Europa im Juli wärmer als 2021 – das zeigen Daten des europäischen Klimawandeldienst Copernicus (C3S), der mit Satellitentechnik unter anderem die weltweiten Temperaturen aufzeichnet. Demnach war der Monat über weite Teile Nord-, Ost- und Südosteuropas bedeutend wärmer als der Durchschnitt der vergangenen Jahrzehnte. Vor allem zwischen dem Baltikum und dem östlichen Mittelmeerraum hat es Hitzewellen gegeben, besonders zum Monatsende hin sind die Hitzebedingungen im Südosten des Kontinents schwierig gewesen, wie auch an den aktuellen verheerenden Waldbränden zu erkennen ist.

Auch weltweit betrachtet ist es gerade in den letzten Jahrzehnten im Durchschnitt immer wärmer geworden. Weil dies noch nicht so lange per Satellitendaten und im Speziellen durch den Copernicus-Dienst erhoben wird, liegt der Referenzzeitpunkt noch nicht so weit zurück, nämlich im Jahr 1991.

Global wärmster Monat nach Juli '16 und '19

Seitdem ist dieser Monat 2021 wie auch schon 2020 der drittwärmste Juli – er lag nur knapp unter den Werten von 2016 und 2019. In Österreich zählte er zu den 15 wärmsten Julis der gesamten Messgeschichte. Der Juli stellt global betrachtet gewöhnlich den wärmsten Monat des Jahres, auch wenn der August manchmal noch höhere Temperaturen aufweisen kann. Deshalb ist der Juli 2021 global auch insgesamt der wärmste gemessene Monat nach Juli 2016 und Juli 2019.

Die monatlichen Temperaturmessungen der vergangenen 40 Jahre (oben weltweit, unten in Europa), dargestellt im Vergleich zur Durchschnittstemperatur der Jahre 1991 bis 2020. Dunkelrot sind die Messungen im Monat Juli eingetragen.
Bild: Copernicus Climate Change Service/ECMWF

Wärmer war es in einem europäischen Juli zuvor lediglich im Jahr 2010 gewesen, als unter anderem über dem Westen Russlands eine heftige Hitzewelle geherrscht hatte. Diesmal wurde der Rekord der täglichen Maximaltemperatur in Nordirland gebrochen, wo an mehreren Tagen 31 Grad und mehr gemessen wurden. Auch im Osten Islands und Grönlands hätten die Temperaturen weit über dem Durchschnitt gelegen.

Auch auf Südhalbkugel milde Temperaturen

Im Gegensatz dazu sei der Monat unter anderem in einem Streifen zwischen Portugal und Deutschland sowie in einem Teil Nordwestrusslands etwas kühler als der Durchschnitt der Vergleichsjahre 1991 bis 2020 gewesen. Doch auch, wenn es nicht überall heißer war, ist diese weltweite Bronze- und europäische Silberplatzierung in Sachen Höchsttemperaturen beunruhigend.

Global war der Monat um 0,33 Grad wärmer als der Durchschnitt für die Jahre 1991 bis 2020. Wärmer als dieser Durchschnitt war der Juli auch im Großteil Asiens – Japan ist stark betroffen, wie auch China, nicht nur von Überschwemmungen – und Nordafrikas. Auf der Südhalbkugel, wo gerade Winter ist, wurden auch im südamerikanischen Patagonien ungewöhnlich milde Temperaturen gemessen, in weiten Teilen Australiens wurden neue lokale Höchsttemperaturen für den Juli erreicht. Außergewöhnlich warm war es freilich vor allem im Nordwesten Nordamerikas, wo erneut Waldbrände aufgeflammt sind. Entsprechend ist in vielen Gebieten der Welt auch vermehrt mit hitzebedingten Sterbefällen zu rechnen. (red, APA, 5.8.2021)