Meghan Markle ist am 4. August 40 Jahre alt geworden und teilt sich damit einen Geburtstag mit dem ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama.

Foto: AFP / Daniel Leal-Olivas

In dieser Woche feiern einige Geburtstag, während andere ihre Ignoranz präsentieren, als wären sie stolz darauf. Einen Überblick bietet wie immer der "Prominente Platz".

Melissa McCarthy telefoniert mit Meghan Markle

Eine andere Frau, die von einem Karrierepfad auf den anderen gewandert ist, ist Meghan Markle. Ursprünglich erfolgreich geworden mit ihrer Rolle als Rachel Zane in "Suits", ist Markle heute vor allem bekannt als Herzogin von Sussex und Philanthropin. Ein Umstand, mit dem ihre Freundin und Schauspielkollegin Melissa McCarthy Markle aufzieht.

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Die beiden Frauen telefonieren in einem Clip von Markles Archwell Foundation per Videoschaltung. "Es ist mein 40. Geburtstag, und ich hatte eine Idee", sagt Markle, in einem zimmergewordenen Pinterest-Board sitzend. McCarthy kontert mit einer Liste möglicher Vorschläge. Darunter ist ein weiteres Fotoshooting, bei dem Markle sehr friedlich unter einem Baum sitzt – eine Anspielung auf die sehr, nennen wir es, pittoreske Schwangerschaftsankündigung der Sussexes. Aber auch eine Suits-Reunion schlägt McCarthy vor.

Es ist keines dieser Vorhaben. Stattdessen spricht Markle über ihr 40-mal-40-Programm. Markle ruft 40 – ohne Zweifel sehr erfolgreiche – Freundinnen dazu auf, 40 Minuten Zeit für Coachings von Frauen zu schenken, die durch die Corona-Krise arbeitslos geworden sind. Eine nette Idee. Wobei man sich fragt, welche grandiose Weisheit in 40 Minuten vermittelt werden kann, auf die die Frauen selbst in ihren Notlagen nicht gekommen wären.

In den letzten Sekunden des Videos ist übrigens Markles Ehemann Prinz Harry zu sehen – jonglierend. Trotz aller Tricks ist er aber nicht der Star des Videos. Das sind auch nicht Markle und McCarthy. Es ist Guy, der Beagle. Er liegt hinter seinem Frauchen mit einer desinteressierten Gelassenheit, wie sie wohl nur die wahren Stars draufhaben.

Steven Spielbergs Tochter ist angefressen

Markle ist die ersten Berühmtheiten in ihrer Geburtsfamilie – wenn man von ihrem publicityhungrigem Vater absieht, der Familienprobleme gerne in der Klatschpresse bespricht. Mehr Glück hatte da Destry Spielberg. Sie trägt den berühmten Nachnamen ihres Vaters, Regielegende Steven. Nun kam heraus, dass Destry in die Fußstapfen ihres Vaters tritt, zumindest ein bisschen. Sie hat bei einem Kurzfilm Regie geführt, den Owen King – der Sohn von Horrorautor Stephen – geschrieben und in dem Sean Penns Sohn Hopper die Hauptrolle gespielt hat. Der Name des Filmes ist übrigens überraschenderweise nicht "Nepotismus".

Das Internet tat das, was es manchmal sehr gut kann: Es trat nach oben. Es folgten Witzeleien über die vermeintliche Meritokratie, die drei Star-Kinder in die Positionen gebracht hatte. Das wiederum wollte Destry nicht auf sich sitzen lassen. Ihr Leben im Filmgeschäft sei sehr schwer. Niemand wolle sie einstellen. "Meine Eltern geben uns keine Arbeit", sagte sie in einem Instagram-Video und zeigte, dass sie nichts an der Diskussion verstanden hatte.

Es geht nicht darum, dass Steven Spielberg sie nicht in seinen Filmen mitspielen lässt. Es geht darum, dass ihr Name ihr Türen bei anderen wichtigen Leuten öffnet, die für Menschen, die Huber statt Spielberg heißen, für immer geschlossen bleiben. Vielleicht kann Destry in sich gehen und nachdenken. Dabei kann sie vielleicht dieses "New Yorker"-Interview mit Jamie Lee Curtis lesen. Curtis ist Tochter zweier erfolgreicher Schauspieler und bestätigt sehr offen, dass diese Tatsache ihrer eigenen Showbusiness-Karriere geholfen hat.

Matt Damon und das homophobe Schimpfwort

Apropos Privilegien reflektieren: Matt Damon hat in einem Interview mit der "Sunday Times" erzählt, dass er vor Monaten einen Witz aus einem seiner Filme wiederholte, der ein homophobes Schimpfwort enthält. Eine seiner Töchter konfrontierte ihn damit, dass das problematisch ist. Damon entschloss sich, das Schimpfwort von da an nicht mehr zu verwenden. Was Damon vielleicht als inspirierende Geschichte verstanden wissen wollte, löste einen Shitstorm aus. Schauspielerkollege Billy Eichner fragte auf Twitter, welches Wort denn Matt Damon nun statt des homophoben Begriffs verwende.

Damon meldete sich ein paar Tage später mit einem Statement – keiner Entschuldigung – zurück. Sinngemäß steht darin: Er habe nie in seinem Leben eine Person mit dem Schimpfwort bedacht. Die Diskussion mit seiner Tochter sei auch ganz anders gelaufen, als die Leute das verstanden hätten. Er stehe hinter der LGBTQI-Community.

Hat sich hier ein Star, der übrigens seit über 20 Jahren im Filmbusiness ist, einfach in einem Interview falsch ausgedrückt? Oder hat Damon bis vor kurzem ein homophobes Schimpfwort genutzt und rudert nun zurück, weil die Leute aufgebracht sind? Statt sein Statement, das wahrscheinlich von einem hochbezahlten PR-Team besser poliert wurde als jedes Tafelsilber, weiter zu analysieren, sollten wir Damons Verhalten in Zukunft beobachten. Er selbst sagt, dass der Kampf gegen Vorurteile aktives Handeln erfordert. Mal sehen, ob seinen schönen Worten Taten folgen werden.

"Queer Eye"-Star Tan France ist Papa geworden

Doch genug vom Zynismus ausgefeilter PR-Statements. Es gibt auch schöne Nachrichten, die keine PR brauchen: Ein neues Baby ist hier, und seine Eltern freuen sich. "Queer Eye"-Star Tan France teilt auf seiner Instagram-Seite Fotos mit seinem Ehemann Rob und seinem Sohn Ismail.

Eine Leihmutter hat den beiden Männern geholfen, Väter zu werden. Dem Lächeln der France-Familie nach ist das Glück grenzenlos. Die einzige Frage, die wohl allen unter den Nägeln brennt: Ist Baby Ismails Oberteil schon mit einem French Tuck in seine Hose gesteckt? (Ana Grujić, 6.8.2021)