Positive und negative Asylbescheide hielten sich im ersten Halbjahr 2021 die Waage. (Symbolbild)

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Wien – Die Zahl der Asylanträge hat im ersten Halbjahr den höchsten Wert seit 2017 erreicht. Das geht aus der offiziellen Asylstatistik des Innenministeriums hervor, die auf dessen Website abrufbar ist. Demnach stieg die Zahl der Ansuchen von Jänner bis inklusive Juni im Vergleich zur selben Periode 2020 um fast 86 Prozent (85,9). In absoluten Zahlen waren es 10.518 Anträge.

Diese Werte liegen noch immer deutlich unter jenen während der Flüchtlingsbewegung des Jahres 2015, sind aber langfristig gesehen durchaus hoch. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren waren im ersten Halbjahr nur 5.810 Anträge gestellt worden. 2015, auf dem Höhepunkt der Flüchtlingsbewegung, waren es zwischen Jänner und Juni fast 28.500.

Großteils männliche Geflüchtete

Mehr als 80 Prozent der heurigen Anträge kamen von Männern. Bei den Herkunftsländern stehen weiter Syrien und Afghanistan an der Spitze. Zusammengerechnet machen Bürger dieser Nationen mehr als 6.200 Antragsteller aus. Syrer mit nur sechs Prozent negativen Bescheiden haben auch eine außerordentlich gute Chance auf Anerkennung. Bei Afghanen wurde ein Drittel der Ansuchen positiv beschieden.

Insgesamt gab es im ersten Halbjahr 10.813 rechtskräftige Asylentscheidungen. Positive (5.268) und negative Bescheide (5.545) hielten sich dabei in etwa die Waage. Über humanitäre Aufenthaltstitel wurde 7.784-mal entschieden, in 1.479 Fällen positiv. Von 5.481 Anträgen auf subsidiären Schutz wurden 1.761 bewilligt.

1.170 Asylwerber waren unbegleitete minderjährige Geflüchtete. 69 von ihnen waren unter 14 Jahre. Bei den älteren Minderjährigen stellen Afghanen deutlich die stärkste Gruppe, bei den unter 14-Jährigen Syrer. (APA, 6.8.2021)