Der Verein gegen Tierfabriken und der Verband Österreichischer Schweinebauern liegen im Streit.

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Mattersburg – Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) hat am Donnerstag gegen einen Schweinezuchtbetrieb im Bezirk Mattersburg protestiert. Die Zustände in "Vollspaltenboden-Schweinefabriken" seien "erschreckend", auch in dem Betrieb mit fast 3.000 Tieren, erklärte VGT-Obmann Martin Balluch. Um darauf hinzuweisen, hätten die Tierschützer ein Freigehege aufgebaut und zwei Schweine aus dem Betrieb "befreit". Der Landwirt habe dem VGT die Tiere daraufhin geschenkt, das aber später widerrufen.

Schenkung zurückgenommen

Die Polizei habe den Tierschützern zunächst mitgeteilt, dass der Landwirt sich dazu entschieden habe, ihnen die "befreiten" Schweine aus seinem Betrieb zu überlassen. Die rund 60 Kilo schweren Exemplare sollten deshalb laut VGT von der Tierrettung abgeholt und in ein Tierheim in Oberösterreich gebracht werden. Später habe der Bauer die Schenkung aber wieder zurückgenommen.

"Selbstjustiz" mit Stalleinbrüchen

Der Verband Österreichischer Schweinebauern (VÖS) warf dem VGT in einer Aussendung "Selbstjustiz" vor. In den vergangenen Wochen habe es mehrere Stalleinbrüche, Besetzungen und Demonstrationen vor Betrieben gegeben. "Das Entwenden von Tieren aus Ställen hat mit Aktivismus nichts mehr zu tun, sondern ist ein Eingriff in die Rechte der Bäuerinnen und Bauern", betonte der Verband. Der VÖS prüft nun in Zusammenarbeit mit den Betroffenen rechtliche Schritte gegen die Tierschützer. (APA, 6.8.2021)