Die österreichischen Museen hat es 2020 hart getroffen. Touristen machen in vielen Häusern die größte Besuchergruppe aus.

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Wien – Schon die Zahlen, die zu Beginn des Jahres zu den Bundesmuseen veröffentlicht worden waren, zeigten das Ausmaß des coronabedingten Besucherrückgangs im Jahr 2020. Nun veröffentlichte der Museumsbund Österreich in Kooperation mit der Statistik Austria eine Vorerhebung der österreichweiten Museumsstatistik des Berichtsjahres 2020. Dabei zeigt sich ein Rückgang von 75 Prozent, nachdem die Zahlen in den Vorjahren stetig angestiegen waren.

Insgesamt lieferten 64,6 Prozent aller heimischen Museen Zahlen für die Erhebung. Nach dem Rekordwert von 20,6 Mio. Besuchen im Jahr 2019 rasselten die Besucherzahlen in dem von Lockdowns geprägten Jahr 2020 in den Keller. So wurden 2020 lediglich 6,4 Mio. Besuche verzeichnet, wobei die Bundeshauptstadt durch den Wegfall des Kulturtourismus besonders betroffen war, wie es in einer Aussendung heißt. Auch die Vermittlungsangebote gingen stark zurück (um 71,4 Prozent), allerdings wurden sie von jenen, die in die Museen kamen, stärker angenommen (15,5 Prozent im Vergleich zu 14,2 Prozent im Jahr 2019). Auch wurden 2020 deutlich weniger Ausstellungen eröffnet. Waren es 2019 noch 663 gewesen, verzeichnete man 2020 nur mehr 433 Ausstellungen, was einem Rückgang von 34 Prozent entspricht.

Nur zu 58 Prozent überhaupt geöffnet

Etwa 30 Prozent aller an der Museumsstatistik 2020 teilnehmenden Museumsträger haben auch ein Stimmungsbild ausgefüllt. Daraus gehe hervor, dass die Museen im Vergleich zu den Vorjahren nur zu 58 Prozent der üblichen Öffnungszeit auch tatsächlich geöffnet waren. "Im Allgemeinen sind die österreichischen Museen mit der Pandemie gut zurechtgekommen: Es gab kaum Probleme beim Umsetzen des Sicherheitskonzepts und die Besucher:innen fühlten sich sicher", heißt es seitens des Museumsbundes.

Die Einnahmenverluste wurden am ehesten durch Absagen von Veranstaltungen sowie durch Verschiebung oder Verlängerung von Ausstellungen kompensiert; ebenso durch zusätzliche Drittmittel, die vielfältigen Coronahilfen seien gut angenommen worden. Digitale Vermittlung und digitales Zusammenarbeiten werde im Arbeitsalltag der meisten Museen verankert bleiben, ebenso das Homeoffice. Hybride Veranstaltungen übersteigen allerdings die Budgets der meisten Museen, zumal für digitale Angebote noch kaum Geld verlangt wird. (APA, 6.8.2021)