Japan und Judo, das ist eins, und das ist erfolgreich
Ja, Österreich ist eine Judo-Nation, zumindest eine kleine. Vier Olympia-Medaillen gab’s schon in diesem Jahrtausend, allein zwei davon in Tokio. Im Medaillenspiegel der Judobewerbe hat Österreich immerhin Rang neun belegt. An Japan aber führte selbst für Shamil Borchashvili, der Bronze holte, und Michaela Polleres, die Silber gewann, kein Weg vorbei. Auch in den beiden Klassen gab es Gold für die Gastgebernation, die am Ende mit neun Titeln klar vor Frankreich und dem Kosovo (jeweils zwei) voran lag.
Kaum ein Land ist mit einer Sportart so verbunden wie Japan mit Judo. Das sieht man in den Kindergärten, an den Schulen, an den Universitäten, das sieht man daran, dass es große Firmenteams gibt, in denen Judoka angestellt sind und gut verdienen können.
Wer Olympia-Siege feiert oder WM-Titel gewinnt, ist ein Star und Vorbild der Jugend. Besonderen Status genießen jene, die öfter als einmal bei Olympischen Spielen triumphierten. Bei den Männern ragt einer sogar mit drei Einzel-Olympiatiteln heraus, nämlich Nomura Tadahiro (bis 60 kg), der 1996, 2000 und 2004 gewann. Heuer hätte der Franzose Teddy Riner mit Tadahiro gleichziehen können, nach zwei Olympia-Titeln begnügte er sich aber mit einer Bronzemedaille (und Gold im Mannschaftsbewerb). Bei den Frauen gibt es fünf Judoka mit jeweils zwei Einzel-Olympia- Titeln, immerhin drei von ihnen sind Japanerinnen.