Schlecht informierte Ärzte sind ungünstige Vorzeichen, für eine aufgeklärte Bevölkerung.

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Doximity ist eine angesehene Online-Plattform, die primär von Medizinern für den Wissensaustausch und das gemeinsame Netzwerken genutzt wird. Ein neuer Bericht zeigt jedoch, dass selbst diese soziale Plattform von Fehlinformationen zu Covid-19 durchzogen ist.

Überfordert

Die Plattform wird viel dazu genutzt, internationale Studien oder aktuelle Berichte zu medizinischen Fragen mit anderen zu teilen. In einem Bericht der "CNBC" wurde aber besonderes Augenmerk auf den Kommentarbereich gelegt, der offenbar voll von Fehlinformationen bezüglich Impfsicherheit, die Sinnhaftigkeit von Masken und ähnlichen Covid-19-Themen ist. Interessant ist die Tatsache, dass es sich bei Doximity nicht um eine Plattform handelt, bei der sich medizinisches Personal anonym präsentieren kann, sondern alle Teilnehmer sind mit ihrem echten Namen und ihrer Profession angemeldet.

Auf die Nachfrage von "CNBC", warum die Plattform nicht strikter gegen die Falschinformationen vorgehe, verwies Doximity auf ihre Online-Richtlinien. Man habe auch ein ausgebildetes Foren-Team, welches jedes Kommentar prüfe. Auf die Dichte an Anti-Impf-Kommentaren ging man in der Antwort nicht ein und man klärte auch nicht darüber auf, wann man gedenke die offenbaren Fehlinformationen von der Plattform zu löschen.

Großes Problem

Doximity ist nicht das einzige soziale Netzwerk, dass man diesen Problemen zu kämpfen hat. Während viele kleine Plattformen gar nicht die personellen Ressourcen haben, sich den vielen Kommentaren zu widmen, sind auch Riesen wie Facebook zögerlich beim Löschen von offenbaren Falschaussagen. Erst vor wenigen Wochen hatte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, die sozialen Netzwerke dazu aufgefordert, schneller gegen Falschinformationen im Zusammenhang mit Corona und der Impfung gegen das Virus vorzugehen. Geschehen ist bisher allerdings wenig. (red, 8.8.2021)