Die rund 4.600 Jahre alte Sonnenbarke des Pharaos Chufu ist in das neue Große Ägyptische Museum von Gizeh gebracht worden. Das 42 Meter lange und 20 Tonnen schwere Holzboot wurde auf einem Spezialfahrzeug zum neuen Ausstellungsort gebracht, wie das ägyptische Altertümer-Ministerium mitteilte. Für die Strecke von 7,5 Kilometer brauchte das Fahrzeug mit seiner wertvollen Fracht demnach rund zehn Stunden.

Der aufwendige Transport des riesigen Sonnenschiffs wurde am Wochenende abgeschlossen.
Foto: Egyptian Ministry of Tourism and Antiquities

Die Sonnenbarke war 1954 nahe der Cheops-Pyramide entdeckt worden, wo sie bis zuletzt ausgestellt war. Sonnenbarken wurden im Alten Ägypten neben den Grabkammern der Pharaos vergraben. Sie sollten dazu dienen, die verstorbenen Herrscher ins Jenseits zu bringen.

Berühmte Hinterlassenschaften

Pharao Chufu lebte um das Jahr 2.600 vor Christus. Als zweiter Pharao der 4. Dynastie im Alten Reich hinterließ er wenige Zeugnisse von seiner Person, verewigte seine Herrschaft dafür baulich umso eindrucksvoller: Er ließ die erste und größte der drei Pyramiden von Gizeh errichten, die Cheops-Pyramide. "Cheops" ist die von griechischen Historikern überlieferte Namensform des altägyptischen Chufu.

Die Cheops-Pyramide wurde als Grabmal für Pharao Chufu errichtet.
Foto: APA/AFP/MOHAMED EL-SHAHED

Auch sein gut erhalten gebliebenes Sonnenschiff ist einzigartig: Das ägyptische Altertümer-Ministerium bezeichnete die Sonnenbarke als "größtes und ältestes organisches Artefakt aus Holz in der Geschichte der Menschheit". Die Regierung pries das im Bau befindliche Museum auf dem Gizeh-Plateau als bedeutendes archäologisches Wahrzeichen und Ausstellungsort der wertvollsten Altertümer des Landes an.

Ägypten setzt große Hoffnungen auf eine Reihe neuer archäologischer Entdeckungen und neue Ausstellungsorte, um den kriselnden Tourismussektor wiederzubeleben. Im April hatten die Behörden bereits in einer sorgfältig inszenierten Prozession quer durch die Hauptstadt Kairo 22 Mumien von Königinnen un.d Königen des antiken Ägypten in das neu gebaute Nationalmuseum gebracht. (red, APA, 8.8.2021)