Niederschwellige Impfangebote, werden gut angenommen.

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Wien – Am Sonntag wurden österreichweit 553 Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden gemeldet – insgesamt sind aktuell 6189 Personen infiziert. Dieser Wert liegt nicht nur über dem Schnitt der vergangenen sieben Tage (511 Fälle), sondern ist auch verhältnismäßig hoch für einen Sonntag, wo die Zahl der Neuinfektionen meist geringer ausfällt. Zum Vergleich: Am Sonntag davor wurden 452 Neuinfektionen dokumentiert, eine weitere Woche davor waren es noch 322.

Die Sieben-Tage-Inzidenz steht damit aktuell österreichweit bei 40. Während die Zahlen in den östlichen Bundesländern relativ stabil und niedrig sind, steigen sie vor allem im Westen wieder. Spitzenreiter bei der Inzidenz ist derzeit Tirol mit 59,3 vor Vorarlberg (54,1) und Salzburg (53,7). Die Bundeshauptstadt Wien liegt mit 48,5 leicht über dem Österreich-Schnitt.

Während die Infektionszahlen steigen, bleibt die Spitalsbelegung mit 146 Personen noch konstant. Allerdings hat die Zahl der Covid-Patienten, die intensivmedizinische Betreuung brauchen, im Wochenvergleich wieder zugenommen, auf derzeit 40. Wie das Nachrichtenmagazin Profil berichtet, sind es vor allem Menschen ohne Impfschutz, die Corona-bedingt auf Intensivstationen behandelt werden.

Risiko für Ungeimpfte

Weil diese Zahlen weder vom Gesundheitsministerium noch den Ländern erhoben werden, startete das Magazin selbst einen Rundruf in Österreichs Intensivstationen. Das Ergebnis fiel deutlich aus: Von 31 an Covid-19 erkrankten Personen, die zum Zeitpunkt der Erhebung intensivmedizinisch betreut wurden, waren 24 ungeimpft. Zwei weitere hatten lediglich die erste Teilimpfung erhalten. Fünf Personen waren zwar vollimmunisiert, aber dennoch auf der Intensivstation gelandet.

Nach wie vor schleppend gestaltet sich der Impffortschritt in Österreich. Bislang haben 54 Prozent der Einwohner vollen Impfschutz, 59,9 Prozent haben zumindest eine Teilimpfung erhalten. Im Bundesländervergleich liegt das Burgenland (67,3 Prozent) bei den Vollimmunisierten an der Spitze der Statistik, gefolgt von Niederösterreich (62,7 Prozent) und der Steiermark (60,5 Prozent). Schlusslicht ist Oberösterreich mit 55,6 Prozent.

Impf-Angebote werden gut angenommen

Um die Zahl der Immunisierten zu steigern, werden bundesweit immer mehr niederschwellige Impfangebote geschaffen. Wie die ersten Erfahrungen nun zeigen, werden diese Angebote gut und gerne angenommen. So ruft die Stadt Villach im Zuge der sogenannten Hauskirtage zur Aktion "Sommerspritzer", bei der man sich ohne Anmeldung impfen lassen kann. Allein am vergangenen Freitag nutzten rund 200 Personen diese Möglichkeit, am Samstag waren es 100.

In Wien haben bisher knapp 1000 Personen die Möglichkeit genutzt, sich beim Einkaufen ohne Anmeldung impfen zu lassen. Die Stadt bietet in Einkaufszentren diese Impfaktion mit dem Vakzin von Johnson & Johnson an, bei dem eine Dosis für vollen Impfschutz ausreicht. Neben der Lugner-City nehmen das Auhof-Center und das Einkaufszentrum Riverside in Liesing an der Aktion teil, die noch bis Ende August laufen soll. Personen unter 18 Jahren erhalten den Impfstoff von Biontech/Pfizer. (red, APA, 9.8.2021)