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Tiktok überholte im Vergleich zu 2019 gleich Facebook, Instagram und Whatsapp.

Foto: REUTERS/DADO RUVIC

Facebook thront nicht mehr an der Spitze der weltweit meistgeladenen Apps und ist von der chinesischen Kurzvideo-App Tiktok überholt worden. Das ergibt eine globale Umfrage der Marktforschungsagentur App Annie.

Zuwachs für Tiktok und Telegram

Seit dem Beginn der Erhebung 2018 ist es noch keiner anderen App gelungen, Facebook vom ersten Platz zu verdrängen. Wie die japanische Finanzzeitung "Nikkei" berichtet, belegen die Apps Facebook, Whatsapp, Instagram und Facebook Messenger die restlichen vier Plätze der Top Fünf – allesamt Apps von Mark Zuckerbergs Facebook Inc.

Neben Tiktok ist Likee, ebenfalls eine Kurzvideo-Plattform, die einzige andere App aus Asien, die es in die Top Ten der meistheruntergeladenen Apps 2020 geschafft hat. Im Vergleich zum Jahr 2019 wanderte der in Russland entwickelte Messenger Telegram von Platz acht auf sieben. Ebenfalls zugelegt haben die Kommunikations-App Discord und Snapchat, während Twitter von Platz neun auf zehn rutschte.

Instagram vs. Tiktok

Es wird angenommen, dass Tiktok weltweit mehr als eine Milliarde Nutzer hat. Facebook nutzt das Wachstum der App als Argument im Streit mit US-Kartellbehörden über seine angebliche Marktmacht.

Die Facebook-Tochter Instagram hat auf die Popularität der App reagiert, indem sie deren Kernfunktion, nämlich Kurzvideos, in die eigene App integrierte. Im Gegenzug verlängerte Tiktok die Maximaldauer der Videos auf seiner Plattform von einer auf drei Minuten.

Was wurde aus Trumps Tiktok-Bann?

Selbst in den USA schaffte es Tiktok auf Platz eins der meistgeladenen Apps. Erst 2020 hatte der damalige US-Präsident Donald Trump noch versucht, den Download der Tiktok-App in den USA zu verbieten. Die Trump-Regierung behauptete, dass die chinesische App ein nationales Sicherheitsrisiko darstelle und die chinesische Regierung darüber Zugang zu Nutzerdaten habe. Die Tiktok-Mutter Bytedance wies die Vorwürfe jedoch wiederholt zurück.

Um einem Verbot in den USA zu entkommen, war Bytedance auch mit einer Reihe von US-Unternehmen im Gespräch, darunter Oracle, Microsoft und Walmart, und versuchte seine US-Sparte zu verkaufen. Berichten zufolge hatte Trump einem Deal grünes Licht gegeben, jedoch wurde er von der chinesischen Regierung nie genehmigt. Mit seinem Amtsantritt im Jänner zog der neue US-Präsident Joe Biden Trumps Durchführungsverordnung zurück. (red, 11.8.2021)