Zu Gast in Litschau mit dem Stück "K(l)eine Angst": die neuseeländische Puppenspielerin Rebekah Wild.

Barbara Pálffy

In Räumen aller Art wird gespielt: im direkt am Badeteich gelegenen Herrenseetheater, im Kulturbahnhof, im Gütermagazin, im Brauhausstadel, in einem ehemaligen Supermarkt, in einer alten Bäckerei, in einer leerstehenden Industriehalle, in einem Schuppen, Open Air und sogar in Privaträumen. Das Festival Hin & Weg bringt ganz Litschau auf die Beine. Neben Gründer und Intendant Zeno Stanek haben sich in diesem Jahr zwei weitere künstlerische Leiter eingebracht: Katharina Stemberger und Ernst Molden verantworten das Programm unter dem Motto "Mut und Vergänglichkeit" mit.

Synchron-Coming-out

Auf ins Waldviertel! Hundert Veranstaltungen an 30 Spielorten gibt es. Darunter befinden sich dank der Zusammenarbeit mit Musik- und Theateruniversitäten viele neue Namen wie etwa das Duo Elly Jarvis und Lilli Strakerjahn, die mit subject: you/me/us ein Dokumentartheater über queere Identität zeigen. Thema ist das zeitgleiche Coming-out von Elly (23-jährig in Berlin) und ihrem Großvater Dix (93-jährig in Michigan). Mit einem Chor aus Seniorinnen und Senioren erarbeitet Christian Winkler ein Stück (Proteus) über Schuld und Widerstand. Das Volkstheater Wien zeigt die Voraufführung seiner Bezirkeproduktion Heldenplätze mit Gerti Drassl.

Und einige (fast) neue Theaterkollektive betreten die Szene, etwa das FTZN-Kollektiv von Fritzi Wartenberg, Benita Martins, Hannah Rang und Runa Schymanski, die Theatergruppe kollekTief von Alina Schaller, Andrea Meschik, Anna Marboe und Anton Widauer oder die Parterre-Akrobaten. Etwas arriviertere Künstler sind in Gesprächsreihen, Lesungen und Konzerten anzutreffen: Erni Mangold, Theodora Bauer, EsRAP & Band, Romantic Slivo, Anna Anderluh und Ernst Molden selbst. (afze, 12.8.2021)