Brot und Gebäck werden wohl teurer. Die Produzenten wollen höhere Kosten abgegolten haben. Erfreulich sind Preiserhöhungen für Konsumenten nie. Doch Hand aufs Herz: Ob das Semmerl 15 Cent kostet oder ein bisschen mehr – wen kümmert das? Die Wohlhabenden unter uns sicher nicht. Manche geben gut und gern zwölf Euro für ein Kilo Brot aus. Genuss lässt man sich etwas kosten.

Viel zu viele Lebensmittel werden weggeworfen.
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Für die weniger Begüterten sind ein bisschen höhere Preise bei so manchen Lebensmitteln womöglich gar nicht so schlecht. Denn wir werfen immer noch viel zu viele Lebensmittel weg. Auch Brot und Gebäck gehören dazu. Trotz vieler Initiativen und einiger kluger Geschäftsideen ist das nicht von heute auf morgen zu ändern. Bis sich das seit Jahren – dank immer verfügbarer Ware – trainierte Verhalten ändert, wird noch viel Bewusstseinsbildung nötig sein. Ein paar Cent mehr für ein Weckerl oder ein Semmerl können da nur nützlich sein.

Anders sieht das in anderen Weltgegenden aus. Denn wenn in armen Ländern Lebensmittelpreise steigen, ist das ein echtes Drama. Brot ist in vielen Ländern ein Lebens- und kein Genussmittel. Aber auch hierzulande werden Preiserhöhungen jene treffen, die wirklich jeden Cent umdrehen müssen. Denn dass es Armut auch in unserem reichen Land gibt, ist nicht von der Hand zu weisen. Um sie zu bekämpfen, braucht es aber gute Sozialpolitik und nicht Brot zum Schleuderpreis. (Regina Bruckner, 12.8.2021)