FPÖ-Chef Herbert Kickl hat vor allem den "Hausverstand" anzubieten.
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Widerstand! "Ich bin ungeimpft, und es ist auch meine Absicht, das in weiterer Folge auch zu bleiben", sagte FPÖ-Chef Herbert Kickl jetzt auf einer PK. Kickl hat andere Wege und Mittel zum Heil: "Man muss den Wirt stärken!" Das ist keine Aufforderung, öfter die Gastronomie aufzusuchen, sondern mit "Wirt" ist der menschliche Körper gemeint. Das ist ein bisserl eine veraltete Ausdrucksweise, so hat ein gewisser Adolf H. immer vom "Wirtsvolk" geredet, das von den "Parasiten" (ehschonwissen) ausgenutzt wird, manche haben das auch später noch von etwas eigenartigen Lehrern gehört. Kickl jedenfalls will den "Wirt" alternativ, um nicht zu sagen schamanenhaft, gegen Covid stärken: "Vitaminpräparate", "mit Bitterstoffen arbeiten", " sich möglichst viel an frischer Luft zu bewegen" und "einen zwischenmenschlichen Umgang pflegen, der nicht von Angst dominiert ist". Und was ist mit Eigenurin? Na gut, das war angeblich die Spezialität von H.-C. Strache. Gilt wahrscheinlich nichts mehr.

Die Neuinfektionen steigen auf über 900, Ärzte sagen, dass wir "in die vierte Welle hineinrennen", aber Kickl will mit falschen Zahlen die angebliche Unwirksamkeit der Impfstoffe (anhand von Israel) belegen. Er hat vor allem den "Hausverstand" anzubieten, der bei populistischen Politikern besonders beliebt ist. Kickl ist das aus der Geschichte bekannte Phänomen eines intelligenten Obskurantisten, der andere, Schlichtere, einsammelt. (Hans Rauscher, 11.8.2021)