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Foto: Reuters, Joe Skipper

Im Juli dieses Jahres erfüllten sich einige Superreiche ihren Traum und unternahmen einen Kurztrip aus der Erdatmosphäre. Einer davon war Amazon-Gründer Jeff Bezos, der den Ausflug mit seiner eigenen Raumfahrtfirma Blue Origin unternahm. Teile der zahlenden Amazon-Prime-Kundschaft reagieren darauf emotional und kündigen ihr Abo.

Genug bezahlt

"Ihr habt dafür bezahlt", richtete Bezos nach seinem All-Abenteuer seinen Mitarbeitern und Kunden via Pressekonferenz aus. Was faktisch sicher richtig ist, löste jedoch eine emotionale Reaktion bei vielen aus. Wie der "Business Insider" berichtet, meldeten sich zahlreiche Prime-Kunden mit Gründen, warum jetzt der Zeitpunkt gekommen sei, das über 100 Euro teure Abo endgültig zu kündigen.

Der offensichtlich teure Ausflug von Bezos ins All wurde dabei oft als Grund genannt. "Ich habe genug, ich zahle nicht mehr für die Raumschiffausflüge eines Milliardärs", ist etwa in einer Facebook-Gruppe zu lesen. Viele haben laut Bericht schon mit der Kündigung geliebäugelt, seitdem sich die Meldungen über die schlechten Arbeitsbedingungen bei Amazon zuletzt gehäuft haben. Der Trip von Bezos ließ dann bei so manchem das Fass endgültig überlaufen.

Auch das positive Feedback in Social Media motivierte die Menschen, diesen Schritt nicht zu bereuen. So erzählte die seit 2004 bei Prime angemeldete Katy dem "Business Insider": "Ich habe in den verschiedensten Facebook-Gruppen gesehen, wie Leute ihr Abo gekündigt haben, und als ich die ganzen positiven Reaktionen gelesen habe, hat es auch bei mir klick gemacht."

Ein ebenfalls oft genannter Grund ist die eigene budgetäre Situation. Viele Kunden setzten sich 2020 erstmals mit ihren Ausgaben ernsthaft auseinander und bemerkten, wie viel Geld für Entertainment und Bequemlichkeit das Konto belastete. Leute wie Katy haben sich dazu entschieden, wieder vermehrt in nahegelegenen Geschäften einkaufen zu gehen. "Ich bin gesegnet, dass ich an einem Ort lebe, wo ich gut alle wichtigen Dinge einfach besorgen kann. Einige Geschäfte in meiner Gegend setzen auch verstärkt auf Nachhaltigkeit, und auch das ist mir mittlerweile sehr wichtig."

Der Kampf ums All

Die offenbare Zurschaustellung seines Reichtums, aber auch seiner Ambitionen, zeigte Bezos nur wenige Tage nach seinem All-Ausflug erneut. Nachdem sich sein Raumfahrtunternehmen Blue Origin nicht im Ausschreibungsverfahren der US-Raumfahrtbehörde Nasa für das erste kommerzielle Mondlandegerät durchsetzen konnte, hat der Amazon-Gründer nun angeboten, dass Blue Origin bis zu zwei Milliarden Dollar (1,7 Mrd. Euro) für Entwicklung und Herstellung des Mondlandegeräts bezahlt, wenn Blue Origin noch einmal gegen den Konkurrenten SpaceX von Elon Musk antreten darf. (red, 12.8.2021)