Auch wenn die Brände kleiner werden, bleibt eine verwüstete Landschaft zurück, hier ein Haus auf der Insel Euböa.

Foto: imago/Vasilis Rebapis

Der Großbrand in der südwesttürkischen Provinz Mugla ist zwei Wochen nach Ausbruch unter Kontrolle. Einsatzkräfte seien dabei, das betroffene Gebiet im Bezirk Köycegiz abzukühlen, schrieb Forstminister Bekir Pakdemirli in der Nacht auf Donnerstag auf Twitter.

Seit Ende Juli waren in der Türkei mehr als 200 Feuer ausgebrochen, darunter 16 große Waldbrände. Mehr als die Hälfte der 81 Provinzen waren betroffen. Inzwischen wurden die meisten Brände unter Kontrolle gebracht. Besonders in den Küstenprovinzen Antalya und Mugla hat das Feuer große Zerstörung angerichtet. Acht Menschen kamen ums Leben.

Regen löschte Feuer auf Euböa und der Peloponnes

In Griechenland haben Regenfälle in der Nacht auf Donnerstag bedeutend im Kampf gegen die Brände in Griechenland geholfen. Sowohl auf der zweitgrößten Insel Euböa als auch auf der Halbinsel Peloponnes erloschen viele Feuer.

In vielen Fällen empfingen Autofahrer die ersten Regentropfen mit Hupkonzerten, wie der Nachrichtensender Skai berichtete. Die Dürre war der Hauptgrund für die verheerenden Brände, bei denen ersten Schätzungen zufolge mehr als 90.000 Hektar Wald und landwirtschaftlich genutztes Land sowie tausende Häuser zerstört wurden. Unzählige Tiere starben.

Brandgefahr ist noch nicht gebannt

Die Feuerwehr warnte jedoch, die Gefahr sei noch nicht vorbei. In vielen Fällen brannte es noch im Unterholz, und neue Brände könnten ausbrechen. Zudem wehten landesweit starke Winde. Außerdem entfachten zahlreiche Blitze im Westen Athens und auf der Halbinsel Chalkidiki im Norden kleine Feuer. Diese konnten aber schnell gelöscht oder unter Kontrolle gebracht werden. Die unterstützenden Feuerwehreinheiten aus mehr als 20 Nationen blieben dennoch in höchster Alarmbereitschaft.

Der griechische Premier Kyriakos Mitsotakis betonte unterdessen, dass er die Hauptgründe für die verheerenden Waldbrände in der Klimakrise sieht: "Ich betone, es ist kein Klimawandel, es ist eine Klimakrise. Und wir als Land sind Teil davon", sagte er bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Athen.

Löschflugzeuge auf Sizilien im Dauereinsatz

Indes ist Süditalien weiterhin mit schweren Bränden konfrontiert. Jedoch scheint sich auf der italienischen Insel Sizilien zumindest die Waldbrandlage gebessert zu haben. Die Feuerwehr berichtete, dass die Situation derzeit unter Kontrolle sei. Die ganze Nacht über hatten die Einsatzkräfte in Italien gegen die Flammen gekämpft. In den vergangenen zwölf Stunden rückten sie demnach auf Sizilien zu 230 Einsätzen aus. Die Feuer hätten auch Häuser bedroht.

Stark betroffen von den Flammen war die sizilianischen Provinz Enna. Dort mussten Dutzende Menschen ihre Häuser verlassen. Zwei Landwirtschaftsunternehmen wurden zerstört. Löschflugzeuge und Hubschrauber waren im Dauereinsatz. Dutzende von Einheiten der Feuerwehr, des Zivilschutzes und Förster kämpften gegen die Flammen, die sich in Enna einem Hotel gefährlich näherten.

Weiter wüteten die Brände auch in Kalabrien und in Apulien, berichteten die Behörden. "Die Brände sind eine landesweite Plage, für die sofortige Antworten gefunden werden müssen, und zwar mit der Entschädigung derjenigen, die alles verloren haben", sagte Landwirtschaftsminister Stefano Patuanelli. Die Brände seien auf Brandstiftung zurückzuführen, sie seien aber auch das Ergebnis schlechter Pflege der Wälder, so der Minister. (red, APA, 12.8.2021)