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Nina Simone beim Harlem Cultural Festival.

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Das Harlem Cultural Festival fand im Sommer 1969 unter freiem Himmel in New York statt.

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Nicht nur in Woodstock, sondern auch beim "Black Woodstock" mit dabei: Sly Stone.

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Ein Höhepunkt in "Summer of Soul": Mavis Staples (li.) und Mahalia Jackson im Duett.

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Über 300.000 Menschen sind im Sommer 1969 bei freiem Eintritt zu Konzerten in den Mount Morris Park im New Yorker Stadtteil Harlem gepilgert. Auftritte von B. B. King bis Stevie Wonder begeisterten ein vornehmlich schwarzes Publikum. Mit dabei: Sly and The Family Stone, die im selben Jahr nicht nur das Woodstock-Festival zum Kochen gebracht hatten, sondern samt Trompeterin und weißem Schlagzeuger auch das Harlem Cultural Festival auf Veränderungen einschworen.

Zwar ließ der Produzent der New Yorker Konzertserie sämtliche Auftritte mitfilmen, um sie als "Black Woodstock" zur Veröffentlichung anzubieten. Wegen mangelnden Interesses blieb das Material aber 50 Jahre lang im Keller. Erst jetzt hat der Musiker und Produzent Ahmir Thompson aka Questlove das Material mit neuen Interviews zu der schlicht großartigen Doku Summer of Soul, zu sehen seit kurzem auf Disney+,verwoben. Nicht zufällig lautet deren Untertitel in Anspielung auf einen berühmten Song von Gil Scott-Heron ... Or, When the Revolution Could Not Be Televised.

Trailer zu "Summer of Soul".
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Denn nebst absolut hinreißenden musikalischen Performances und betörenden Bildern des "dirty old New York" vermittelt der Film sehr eindringlich auch den gesellschaftspolitischen Hintergrund. 1969 war nicht nur das Jahr der ersten Mondlandung und des Woodstock-Festivals, sondern markierte auch eine von erstarktem Selbstbewusstsein geprägte Zäsur in der Black Community. Weil man der Polizei nicht traute, waren die Black Panthers als Security im Einsatz. Am schönsten bringt die Stimmung aber Nina Simone in einem Song auf den Punkt: To Be Young, Gifted and Black. (Karl Gedlicka, 14.8.2021)