Brennt es nächste Woche wieder? Oder brennt es weiter? Und nächstes Jahr? Und danach? Jedes Jahr dieselbe Flammenhölle in den Mittelmeerländern? Das Zusammenspiel von Erderwärmung, menschlichem Versagen beziehungsweise Kriminalität bis zu gesellschaftlichen Langzeittrends wie der Zersiedelung bei gleichzeitiger Landflucht scheint eine Fortsetzung zu garantieren.

Brennender Wald bei Marmaris, Türkei.
Foto: imago images/Depo Photos

Der Mittelmeerraum werde zum "Hotspot des Klimawandels", warnte der Weltklimarat.

Kann man das aufhalten, umkehren? Man kann, sagt der international renommierte "Feuerökologe" Johann Goldammer im STANDARD-Interview. Man muss halt die Landschaft umgestalten. Die Türkei hat aufgeforstet, aber mit den im Mittelmeerraum dominanten Kiefern, und die brennen halt sehr leicht. Überdies müsste die Landflucht rückgängig gemacht werden. Also alles sehr langfristig, aber doch irgendwie machbar.

Das hilft aber nicht gegen die bewusste (Regenwald-)Zerstörung durch politische Regimes wie das von Bolsonaro in Brasilien oder das indonesische. Vielleicht braucht es einen internationalen Strafgerichtshof für Umweltverbrechen? Wo dann die politischen Regenwaldverbrenner aus Brasilien oder Indonesien landen. Auch der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag, der Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Aggression und Kriegsverbrechen ahndet, war einmal nur eine Idee. (Hans Rauscher, 12.8.2021)