Manche E-Scooter-Fahrer sind echte Rüpel.

Foto: APA/HANS KLAUS TECHT

Für E-Scooter gelten zwar seit 2019 bundesweit einheitliche Gesetze, in der Praxis halten sich die Nutzer des vor allem in Städten beliebten elektrischen Fortbewegungsmittels aber kaum an die Regeln, zeigt ein aktueller Report des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV). Demnach finden 15 Prozent der Scooter-Fahrten verbotenerweise auf dem Gehsteig statt, jeder fünfte Roller wird nicht korrekt abgestellt, und ein Großteil der Fahrer verzichtet auf verpflichtende Handzeichen.

Im Rahmen des Reports wurden vom KFV in Wien, Linz, Klagenfurt und Innsbruck 738 E-Scooter-Fahrer genauer unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Jede siebente Fahrt findet auf dem Gehsteig statt, nur zwei Prozent der Fahrer gaben verpflichtende Handzeichen zur Anzeige einer Fahrtrichtungsänderung, und in zwei Prozent aller Fälle wurde entgegen geltenden Regeln eine weitere Person auf dem E-Scooter transportiert. Zudem war die Helmtragequote mit zwei Prozent gering.

Stolperfalle

Auch beim Abstellen der E-Scooter zeigten sich Nachlässigkeiten: Zahlreiche Roller wurden als Stolperfalle identifiziert. "Besonders für seh- und gehbehinderte Personen sind Hindernisse dieser Art ein ernstzunehmendes Sicherheitsrisiko. Hier ist mehr Rücksichtnahme der Verkehrsteilnehmer untereinander gefragt", mahnte Klaus Robatsch, Leiter des Bereichs Verkehrssicherheit im KFV, der aufgrund des Reports Aufklärungsbedarf bei E-Scooter-Fahrern ortet.

Außerdem könnte ein Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer erhöhen, heißt es im Report. Dennoch sollten auch die Kontrollen bezüglich Einhaltung der Regeln verschärft werden, so könne das Bewusstsein für Gefahren bei E-Scooter-Fahrern erhöht werden. (APA, 13.8.2021)