Die "Superblocks" in Barcelona, einer davon hier im Bild, sollen als Vorbild dienen.

Foto: AFP / Josep Lago

Wien – Die Stadt Wien plant für den Bezirk Favoriten ein Pilotprojekt im Bereich innerhalb von Gudrunstraße, Leebgasse , Quellenstraße und Neilreichgasse. Im Zentrum soll die Verbesserung der Aufenthaltsqualität sowie Cooling- und Begrünungsmaßnahmen im Kampf gegen die Folgen des Klimawandels stehen. Eine großflächige Verkehrsberuhigungen für das mehrere Häuserblocks umfassende Gebiet ist ebenfalls geplant.

"Supergrätzel" für Wien

Die Bevölkerung werde eingebunden, im Herbst soll es eine erste Infoveranstaltung geben. Angekündigt wurde das Projekt als "Supergrätzel": "Was in Barcelona als "Superblock" für internationale Aufmerksamkeit gesorgt hat, kommt nun als 'Supergrätzel' nach Wien!", hieß es in einer gemeinsamen Aussendung von Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál, Planungsstadträtin Uli Sima (beide SPÖ), dem Bezirksvorstand und den Wiener Neos zu dem im rot-pinken Regierungsprogramm vereinbarten Projekt.

Das Projekt soll sich an die sogenannten "Superblocks" anlehnen, einem Planungsinstrument, für das vor allem Barcelona bekannt sei. Aber auch in Berlin seien ähnliche Konzepte – als "Kiezblocks" – in Vorbereitung. Superblocks sind demnach definierte, abgrenzbare Gebiete in der Stadt (Häuserblocks), die aus einem fußläufig erschließbaren, verkehrsberuhigten Kern mit hoher Aufenthaltsqualität bestehen. Längerfristig ginge es auch um die Stärkung der lokalen Versorgung, der sozialen Infrastruktur und damit letztendlich der "Grätzelidentität". Im Zuge des Entwicklungskonzepts wird auch eine Testphase konzipiert, im Zuge derer ab 2022 die Umsetzung vorbereitet werden soll, hieß es in der Ankündigung zum "Supergrätzel".

FPÖ sieht "Alibiaktion"

Von einer "reinen Alibiaktion", die der Bevölkerung nichts bringe, sprach die FPÖ. Stadt und Bezirk müssten vielmehr endlich die "wirklichen heißen Eisen" anpacken, etwa "die gravierenden Probleme rund um den Alkoholhotspot Keplerplatz", meinte der Favoritner FPÖ-Obmann Stefan Berger in einer Aussendung. (APA, 14.8.2021)