Bei den Feierlichkeiten zur Eröffnung der Landesausstellung "100 Jahre Burgenland" am Samstagabend gab es Fisimatenten wegen der geringen Gage der Orchestermusiker.

Foto: Guido Gluschitsch

Für eine junge Musikerin oder einen jungen Musiker ist es eine Ehre, gemeinsam mit Christian Kolonovits eine große Veranstaltung zu eröffnen. Es ist eine so wertvolle Erfahrung, dass manche sogar gratis auftreten würden, mit stolzgeschwellter Brust – und weichen Knien.

Vor diesem Hintergrund darf man davon ausgehen, dass sich niemand aus dem Orchester über die geringe Gage von angeblich 30 Euro bei der Eröffnung der Landesausstellung 100 Jahre Burgenland laut alteriert hat. Das hat dafür Alexander Köck gemacht, ein Musiker, der es schon geschafft hat. Der Sänger der Band Cari Cari nutzte die Bühne, um auszusprechen, dass er sich für die Gagen der Orchestermusiker schäme.

Ein ordentliches Honorar

Nun will sich Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, der sich medienwirksam für höhere Mindestlöhne bei Landesbeschäftigten starkmacht, der Sache annehmen. Aus seinem Umfeld werden die genannten Honorare aber schon dementiert; man verweist zudem auf sieben Millionen Euro Förderung, die man in die Ausbildungsstätten der aufgetretenen Orchestermitglieder investiere. Aber auch wenn Alfons Haider die Eröffnung gratis moderierte, wäre es mehr als ein Zeichen der Wertschätzung gewesen, wenn man allen Musikern bei Landesengagements ein ordentliches Honorar zahlen würde. Im Fall der mehrere Millionen Euro teuren Landesausstellung wäre das im Gesamtbudget sicher drin gewesen. (Guido Gluschitsch, 16.8.2021)