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Das Team präsentierte im vergangenen Jahr eine Beatmungsmaschine aus alten Autoteilen.

Foto: REUTERS

Afghanistans Robotikteam sucht nach der Machtübernahme durch die radikalislamischen Taliban einen Weg, um das Land zu verlassen. Die Erfinderinnen haben in den vergangenen Jahren immer wieder mit ihren Ideen für mediale Aufmerksamkeit gesorgt – etwa mit einem günstigen Beatmungsgerät aus Autoteilen. Wie CBC News berichtet, bittet die Menschenrechtsjuristin Kimberley Motley die kanadische Regierung und die Regierung der USA um Unterstützung für das Team.

Dieses besteht aus 25 Mädchen und Frauen im Alter zwischen zwölf und 18 Jahren. In einem Essay in der "Washington Post" beklagt Motley die besondere Gefahr, der die Frauen ausgesetzt seien: So war das Team immer wieder von hochrangigen Politikern, etwa auch der Trump-Regierung, empfangen worden. Dadurch seien die Technikerinnen besonders im Licht der Öffentlichkeit gestanden. Bilder von ihnen seien sogar an den Wänden der US-Botschaft zu finden gewesen sein, schreibt "Gizmodo".

Verheerende Situation für Frauen

Motley verweist auf besorgniserregende Nachrichten zur allgemeinen Situation von Frauen in Afghanistan: So dürften Berichten zufolge weibliche Personen ohne männliche Begleitung das Haus nicht mehr verlassen. Auch berichten Frauen, dass sie keine Universitäten mehr besuchen dürften. Taliban-Streitkräfte würden das damit begründen, dass die Hochschulen nur mehr für Männern vorgesehen seien. Das sei auch in der Heimat der Mädchen und Frauen des Teams, Herat, der Fall. Viele Errungenschaften für Frauen drohten nun durch die neue Taliban-Regierung verloren zu gehen.

Das Robotikteam ist 2017 von der Tech-Unternehmerin Roya Mahboob gestartet worden. Die heute in den USA lebende Afghanin leitet die Non-Profit-Organisation Digital Citizen Fund, die jungen Frauen Unterricht in Stem-Fächern und Robotik anbietet. Motley fordert in ihrem Essay von der US-Politik Asyl für jene, die ihre Ausbildung fortsetzen wollen. (red, 17.8.2021)