Adamu und Aaronson beim Genussrutschen.

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Die Salzburger ließen sich zurecht feiern.

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Mit der Einwechslung von Aaronson kam ordentlich Schwung in die Angriffsbemühungen der Bullen.

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Salzburg – Red Bull Salzburg hat sich im Kampf um den dritten Champions-League-Einzug in Folge eine passable Ausgangsposition geschaffen. Die Salzburger rangen Bröndby IF am Dienstag im Playoff-Hinspiel zu Hause mit 2:1 (0:1) nieder. Nach einem frühen Rückstand durch Mikael Uhre (4.) drehten Tore von Karim Adeyemi (57.) und des eingewechselten Brenden Aaronson (90.) die Partie. Das Rückspiel geht nächsten Mittwoch (25. August) in Kopenhagen über die Bühne.

Salzburg-Trainer Matthias Jaissle, von 2017 bis 2019 als Assistent bei Bröndby tätig, setzte im bisher größten Spiel seiner Karriere als Chefcoach im Mittelfeld von Beginn an überraschend auf Nicolas Capaldo statt Aaronson. Luka Sucic rückte auf die Zehnerposition hinter den Spitzen Adeyemi und Benjamin Sesko vor. Im defensiven Mittelfeld überzeugte Mohamed Camara, Routinier Zlatko Junuzovic war nach seinen Wadenproblemen nicht rechtzeitig fit geworden.

Corona-geschwächte Gäste

Bröndby fehlten wegen positiver Corona-Tests fünf Stammspieler. Für Salzburg, den Favoriten, der diese Rolle vor dem Spiel nur ungern angenommen hatte, setzte es in der vierten Minute dennoch die kalte Dusche: Kevin Mensah setzte sich an der Grundlinie gegen seinen dänischen Landsmann Rasmus Kristensen durch. Uhre, in der Vorsaison dänischer Schützenkönig, behauptete den Ball im Zentrum gegen Maximilian Wöber und traf aus der Drehung. Es war Bröndbys einziger Torschuss vor der Pause.

Die Führung spielte den Dänen in die Karten. Sie verteidigten in ihrem 5-3-2 sehr kompakt, Salzburg tat sich trotz klarer Feldüberlegenheit im Angriffsdrittel schwer, Lösungen zu finden. Capaldo tauchte nach Ballmitnahme mit der Brust in guter Position vor dem Tor auf, schoss aber drüber (12.). Ein Sesko-Schuss fiel zu zentral aus (29.), ein weiterer von Sucic bereitete Bröndby-Keeper Mads Hermansen leichte Probleme (40.). Ein Kristensen-Tor zählte wegen knapper Abseitsposition nicht (45.+1).

Viel Elan mit Aaronson

Jaissle reagierte schon zur Pause, brachte Aaronson für Capaldo. Der US-Amerikaner, erstmals in dieser Saison nicht von Beginn an aufgeboten, wurde bereits nach zwei Minuten mit einem Schuss vorstellig und belebte das Spiel sichtlich. Hermansen musste sich gegen Sesko strecken (54.) und war auch gegen Kristensen auf dem Posten (55.).

Salzburg erhöhte den Druck – und wurde durch Adeyemi belohnt. Nachdem Aaronson an Hermansen gescheitert war, versenkte der 19-jährige Deutsche den Nachschuss im Kreuzeck. Es war sein sechstes Tor im sechsten Pflichtspiel der Saison. Der Treffer hielt auch der Überprüfung durch den Videoassistenten stand. Aaronson war um Zentimeter nicht im Abseits gestanden.

Chance um Chance

Es folgten Salzburger Chancen im Minutentakt. Sesko brachte den Ball nach starker Hereingabe von Nicolas Seiwald nicht im Tor unter (59.), Sucic prüfte Hermansen aus der Distanz (60.). Adeyemi verfehlte das kurze Kreuzeck knapp (64.), Kapitän Ulmer das lange nach sehenswerter Ballannahme etwas deutlicher (72.). Auf der Gegenseite nagelte Anis Selimane einen Schuss aus fast 30 Metern an die Latte (75.).

Der eingewechselte Junior Adamu kam einem weiteren Salzburg-Treffer nahe, bugsierte einen Dropkick aber über das Tor (83.). Im Finish schlug Aaronson als Mann des Spiels selbst noch zu. Der 20-Jährige war von Innenverteidiger Oumar Solet bedient worden, der sich mit einem Dribbling in die Offensive eingeschaltet hatte.

Makellose Bilanz

Die Salzburger gewannen damit auch ihr sechstes Pflichtspiel der Saison, müssen nächste Woche in Kopenhagen aber noch eine weitere Prüfung überstehen, um wie in den beiden vergangenen Jahren in die Königsklasse einzuziehen. Bröndby hat nun neun seiner vergangenen zehn Europacup-Auswärtsspiele verloren. In der dänischen Liga hat der Titelverteidiger mit nur drei Punkten aus den ersten fünf Spielen ebenfalls einen Fehlstart hingelegt. (APA, red, 17.8.2021)

Champions-League-Playoff, Hinspiel, Dienstag

Red Bull Salzburg – Bröndby IF 2:1 (0:1)
Red-Bull-Arena, 17.538 Zuschauer, SR Marciniak (POL)

Tore:
0:1 (4.) Uhre
1:1 (57.) Adeyemi
2:1 (90.) Aaronson

Salzburg: Köhn – Kristensen, Solet, Wöber, Ulmer – Camara – Capaldo (46. Aaronson), Sucic, Seiwald – Sesko (77. Adamu), Adeyemi (82. Okafor)

Bröndby: Hermansen – Skipper, Maxsö, Tshiembe – Bruus, Gammelby (86. Kvistgaarden), Frendrup, Slimane, Mensah – Hedlund (72. Pavlovic), Uhre (65. Pyndt)

Gelbe Karten: keine bzw. Frendrup, Maxsö

Rückspiel am 25. August (21 Uhr, live Sky) in Kopenhagen, Aufsteiger in der Gruppenphase der Champions League, Verlierer in der Gruppenphase der Europa League

Weitere Dienstag-Spiele im CL-Playoff:

AS Monaco – Schachtar Donezk 0:1 (0:1)

Sheriff Tiraspol – Dinamo Zagreb 3:0 (1:0)