Lior Raz als Segev in "Hit & Run" auf Netflix.

Foto: Netflix

Segev ist glücklich. Als Tourguide kutschiert er seine Gäste im Land Rover durch Tel Aviv und in die Wüste, freut sich jeden Tag auf sein Zuhause, auf seine Tochter aus erster und seine Frau in zweiter Ehe. Soooo harmonisch!

Als Danielle, Segevs amerikanische Frau, für einen Job als Tänzerin Richtung New York aufbricht, ändert sich alles: Der Unfall ist kein Unfall, Danielle ist gar nicht Danielle. Und Segev? Der wird von seiner düsteren Vergangenheit eingeholt, schwört Rache und Vergeltung – mithilfe eines kiffenden Freundes und einer hochschwangeren Polizistin.

Segev Azulay ist im echten Leben Lior Raz, israelischer Schauspielsuperstar und auch bei uns bestens bekannt aus der Thrillerserie Fauda. Mit seinem Spezi, dem Journalisten und Drehbuchautor Avi Issacharoff, den er schon aus seiner Zeit beim Militär kennt, hat sich Raz zusammengetan, um in der Fauda’schen Staffelpause diese neue Serie namens Hit & Run umzusetzen. Deren Titel ist, Sie haben richtig vermutet, ein Spoiler.

Herausgekommen ist ein ziemlich spannendes Epos zwischen Tel Aviv und New York, zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Doch an Fauda, dessen vierte Staffel viele herbeibeten, reicht Hit & Run nicht ganz heran. Allzu no-na-ned ist der Handlungsverlauf, allzu hölzern wirken manche Dialoge, gar wundersam-spontan verlaufen die Heilungsprozesse schwerster Kampfblessuren. Aber alles, was mit Tschingbum-Action zu tun hat: perfekt. Geht kaum besser.

Viel Charme hat übrigens der kontinuierliche Wechsel zwischen dem Hebräischen und Englischen, also bitte im untertitelten Original anschauen, geben Sie der Synchronfassung keine Chance! (Gianluca Wallisch, 19.8.2021)