Meldung: Außenminister Alexander Schallenberg hat ein "konkretes Hilfsangebot unserer deutschen Freunde", dass sie unseren Staatsbürgern bei der Evakuierung aus Kabul helfen.

Außenminister Alexander Schallenberg sagte in seiner Pressekonferenz, man werde weiter Afghanen abschieben.
Foto: EPA/MARTIN DIVISEK

Karl Kraus, "Die letzten Tage der Menschheit". Ein österreichischer General (im Kreise seiner Offiziere): "Schaun S’ meine Herren, da können S’ sagen, was Sie wolln, gegen die Deutschen – eines muß man ihnen lassen, sie ham halt doch die Organisation – ich sag immer: wenn nur a bisserl a Organisation bei uns wär’, nachher ginget’s schon."

Schallenberg sagte in seiner Pressekonferenz auch noch, man werde weiter Afghanen abschieben (in Drittstaaten). Er wundere sich aber, dass es "in einer außenpolitischen und sicherheitspolitischen Krise erster Güte" in Österreich "nur ein Thema" (Abschiebungen) zu geben scheine.

Da hat Schallenberg ja recht. Zum Beispiel wäre es ein Thema, was unsere Außenpolitik der letzten Jahre ist und ob wir überhaupt eine haben.

Gut, Schallenberg will die sechs Westbalkanländer (Serbien, Bosnien, Mazedonien, Albanien, Kosovo, Montenegro) in die EU bringen. Sonst? Sticheleien gegen die EU und eine verschämte Beschützerrolle für die autoritären EU-Mitglieder Ungarn, Polen, Slowenien, Bremsmanöver bei Wirtschaftssanktionen gegen Belarus, keine Solidarität für gefährdete Afghanen und Afghaninnen. Das ist unsere Außenpolitik in einer "außenpolitischen und sicherheitspolitischen Krise erster Güte". (Hans Rauscher, 18.8.2021)