Während bewaffneter Konflikte im Mai starben im Gazastreifen 255 Menschen.

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Jerusalem/Gaza – Israel hat sich nach eigenen Angaben mit Katar und den Vereinten Nationen auf eine neue Form der Millionenhilfe für hunderttausende bedürftige Menschen im Gazastreifen geeinigt. Israel hatte den bisherigen Bargeldtransfer nach einem elftägigen bewaffneten Konflikt mit militanten Palästinensern in dem Küstengebiet im Mai gestoppt.

Das Geld aus Katar solle künftig über die Uno auf die Bankkonten von Menschen im Gazastreifen überwiesen werden, teilte Verteidigungsminister Benny Gantz am Donnerstagabend mit.

Knapp 100.000 bedürfte Familien im Gazastreifen sollen 100 US-Dollar monatlich erhalten. Insgesamt sind laut Katars Gesandtem Mohammad al-Emadi zehn Millionen Dollar für die Unterstützungszahlungen von Katar und die Uno veranschlagt.

Katar pflegt Beziehungen zur Hamas

"Wir werden keine Bedrohung für unsere Souveränität tolerieren", sagte Gantz der Mitteilung zufolge. "Gleichzeitig ermöglichen wir humanitäre Hilfe für Gaza." Israel werde den Überblick über die Empfänger des Geldes haben.

Katar pflegt gute Beziehungen zur islamistischen Hamas, die im Gazastreifen herrscht. Das Golfemirat hatte bis Mai regelmäßig Millionen an Bargeld in Koffern in das Küstengebiet gebracht. Das Geld sollte armen Familien und Uno-Programmen zugutekommen. Allerdings gab es immer wieder Kritik in Israel an den Zahlungen – aus Sorge, sie würden letztlich von der Hamas zur weiteren Aufrüstung verwendet. Die EU, Israel und die USA stufen die Hamas als Terrororganisation ein.

Bei dem bewaffneten Konflikt im Mai wurden in Israel nach offiziellen Angaben 13 Menschen getötet, im Gazastreifen starben nach Angaben des Gesundheitsministeriums 255 Menschen. (APA, red, 20.8.2021)