"Amouranth" ist mit ihren Streams auf Twitch extrem erfolgreich – und das gefällt nicht allen.

Foto: Amouranth / Twitch

Sie ist die erfolgreichste weibliche Streamerin auf Twitch: Mehr als 4,1 Millionen Follower hat der Kanal von Kaitlyn Siragusa, die auf der Plattform unter dem Pseudonym "Amouranth" agiert. Dass sie diesen Erfolg nicht zuletzt dem Umstand zu verdanken hat, dass sie sich in ihren Videos gerne sexy gibt, hat ihr immer wieder Kritik und auch bereits die eine oder andere Sperre eingebracht. Dass mit einem solchen Erfolg auch Hass und Neid anderer einhergeht, ist bekannt, nun wird dieser aber zunehmend bedrohlich für die Streamerin.

Anschlag

Vor wenigen Tagen wurde offenbar ein Brandanschlag auf das Haus von Siragusa verübt. Davon gehen zumindest Polizei und Feuerwehr in ihrer Untersuchung des Vorfalls aus, wie die "Washington Post" nach Sichtung von Videos und Fotos des Vorfalls berichtet. Der Brand war von jener Stelle nahe der Wand des Hauses ausgegangen, wo ihr Abfallkübel steht. Die Streamerin entdeckte den Vorfall glücklicherweise zeitgerecht, bevor schwerer Schaden entstehen konnte.

"Amouranth" berichtete schon in der Vorwoche von dem Vorfall, mittlerweile gehen auch Behörden davon aus, dass es sich um einen Brandanschlag handelt.

Mit dem Vorfall erreicht der Hass gegen "Amourant" zwar eine neue Qualität, neu ist er aber nicht. Bereits seit längerem sieht sich die Streamerin regelmäßigen "Swatting"-Attacken ausgesetzt. Dieser Begriff referenziert auf Swat-Teams, wie Spezialeinheiten in den USA genannt werden. Dabei rufen Unbekannte bei der Polizei an und behaupten, dass es an einer gewissen Adresse zu einem Gewaltverbrechen oder zu einer aktuell lebensgefährlichen Situation gekommen sei. Sie tun dies in der Hoffnung, damit den Einsatz einer Spezialeinheit auszulösen. Bei solchen Aktionen kam es in der Vergangenheit mehrfach zu Todesfällen. Im Fall von Siragusa ist die lokale Polizei aber mittlerweile vorgewarnt, womit diese Angriffe üblicherweise ins Leere laufen.s

ASMR-Yoga und Hot-Tubs

Der Hass, der der Streamerin entgegenschlägt, resultiert vor allem daraus, dass manche Twitch-Fans sie für "unwürdig" halten, um auf der eigentlich vor allem für Spielestreaming gedachten Plattform dermaßen erfolgreich zu sein. In der jüngeren Vergangenheit sorgte sie etwa mit einem ASMR-Yoga-Stream für Aufregung, in dem sie in Yoga-Hosen auf einem Bett platziert simulierte, ein Mikrofon – und damit indirekt vom Geräusch her das Ohr der Zuseher – abzulecken. Dies brachte ihr eine vorübergehende Sperre ein.

Nur ein Monat zuvor war sie eines der populärsten Gesichter eines anderen Trends, des Hot-Tub-Streamings. Dabei filmen sich Streamer und Streamerinnen in einem Whirlpool oder auch einem aufblasbaren Swimmingpool, um die sonst strikten Kleidungsvorschriften von Twitch zu umschiffen und sich selbst in Badebekleidung zeigen zu können. Das wiederum führte dazu, dass Twitch eine eigene Kategorie für solche Streams einführte, damit andere Benutzer, die so etwas nicht sehen wollen, entsprechende Videos leichter umgehen können, auch wenn sie sehr populär sind. (red, 22.8.2021)