Erneut zieht eine Ex-Mitarbeiterin gegen Amazon vor Gericht.

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Online-Handelsriese Amazon sieht sich einmal mehr mit schweren Anschuldigungen seitens einer ehemaligen Mitarbeiterin konfrontiert. Maria Olivero hat im Juni in New Jersey ein Klage gegen den Konzern eingereicht, in der sie wegen unrechtmäßiger Entlassung Schadenersatz unbekannter Höhe verlangt.

In der Klagsschrift wirft sie ihrer Führungskraft vor, sie als "Vergeltung" wegen zu häufiger WC-Pausen gekündigt zu haben. Und das, obwohl diese über ihre gesundheitlichen Komplikationen als Auslöser informiert gewesen sei.

Einen Tag zu spät

Ihre Schilderung und Amazons gerichtliche Eingabe fasst "Business Insider" zusammen: Im vergangenen November hat Olivero nach eigenen Angaben ihre Abteilungsleitung darüber in Kenntnis gesetzt, dass sie am sogenannten Reizmagensyndrom leide und daher während der Arbeitszeit bis zu sechs Mal die Toilette aufsuchen müsse.

Ihr wurde daraufhin mitgeteilt, dass sie eine ärztliche Bestätigung einreichen solle, was zuerst nicht passierte. Im Jänner schließlich sei ihr gedroht werden, dass sie schriftlich verwarnt werde, sollte sie binnen fünf Tagen kein Attest vorlegen. Olivero bemühte sich daraufhin um selbiges, doch der frühstmögliche Termin bei ihrem Doktor sei erst sechs Tage später verfügbar gewesen.

Nach Ablauf der Frist wurde sie verwarnt, und weitere fünf Tage später sprach ihre Führungskraft die Kündigung aus. Es sei nun "zu spät", um die Arztbestätigung vorzulegen, sei ihr gesagt worden.

Amazon versucht nun im Gegenzug, den Fall vom Bezirksgericht vor ein Bundesgericht zu bringen, da man mit einer Forderung von 75.000 Dollar oder mehr rechnet. Der Konzern hat eine Rechnung vorgelegt, laut dem sich der Gehaltsentgang basierend auf dem Stundenlohn der einstigen Mitarbeiterin zum Zeitpunkt der Klage auf etwas mehr als 17.250 Dollar belaufen soll. (red, 23.8.2021)