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Trotz monatelanger Schließung während der Corona-Pandemie ist ein großes Kinosterben in Deutschland bisher ausgeblieben. Für das erste Halbjahr 2021 wurden bundesweit 1716 Spielstätten erfasst – das sind 18 Kinos weniger als im Vorjahreszeitraum, wie die Filmförderungsanstalt (FFA) am Montag in Berlin mitteilte. "Das vielbefürchtete Kinosterben hat bisher nicht stattgefunden", schrieb Vorstand Peter Dinges.

"Natürlich sind die Kinos noch längst nicht über den Berg, insgesamt aber scheinen sie in ihrer Gesamtheit bis jetzt relativ unbeschadet durch die zuletzt siebenmonatige Schließungszeit gekommen zu sein", heißt es einem Bericht. Das sei auch den Hilfsprogrammen des Bundes, der FFA und der Länderförderungen zu verdanken.

Rückgang von 97 Prozent im Corona-Jahr

Die Kinos hatten wegen der Pandemie lange schließen müssen. Nach einem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 machten sie von November bis zum Sommer 2021 wieder zu. Nach und nach öffneten einige Kinos wieder, auch Freiluft- und Autokino war möglich. Drinnen öffneten viele Kinos allerdings erst ab Juli. Die Ticketverkäufe brachen im ersten Halbjahr entsprechend ein.

Bundesweit wurden im ersten Halbjahr rund 800.000 Tickets ausgegeben, wie aus den Daten hervorgeht. Im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres waren es 25,9 Millionen Kinokarten. Das entspricht einem Rückgang von 97 Prozent. Auch der Umsatz brach entsprechend ein, von 220,1 Millionen Euro auf rund 6,4 Millionen Euro.

Die Filmförderungsanstalt erhebt fortlaufend Zahlen zur Kinobranche in Deutschland. Die Lage der Kinos wird anhand unterschiedlicher Daten erfasst. Neben der Zahl der Spielstätten wird auch die Zahl der Leinwände erfasst, also die Zahl der Kinosäle. Sie sank laut Halbjahresvergleich um etwa 0,8 Prozent von 4929 auf 4892. Die Zahl der Standorte ging von 947 auf 940 zurück, also um etwa 0,7 Prozent. (dpa, 23. 8. 2021)