Hat Chancen auf den Deutschen Buchpreis: Monika Helfer.

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Frankfurt/Wien –Fünf Autorinnen und Autoren aus Österreich, nämlich Franzobel, Norbert Gstrein, Monika Helfer, Peter Karoshi und Ferdinand Schmalz, haben Chancen auf den Deutschen Buchpreis 2021. Ihre Bücher finden sich auf der 20 Titel umfassenden Longlist, die von der Jury am Dienstagvormittag bekannt gegeben wurde. Die sechs Titel der Shortlist werden am 21. September veröffentlicht. Der Sieger oder die Siegerin wird am 18. Oktober zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse verkündet.

Auch im Vorjahr kamen fünf Titel aus Österreich auf die Longlist. Diesmal nominiert wurden Franzobels Roman "Die Eroberung Amerikas", Norbert Gstreins "Der zweite Jakob", "Vati" von Monika Helfer, der Roman "Zu den Elefanten" des in Wien lebenden Historikers Peter Karoshi und "Mein Lieblingstier heißt Winter", der erste Roman von Bachmann-Preisträger Ferdinand Schmalz. Keine Berücksichtigung fanden dagegen etwa die neuen Romane von Eva Menasse ("Dunkelblum") und Michael Köhlmeier ("Matou").

Zu den weiteren Nominierten zählen Christian Kracht ("Eurotrash"), Felicitas Hoppe ("Die Nibelungen"), Heinz Strunk ("Es ist immer so schön mit dir"), Henning Ahrens ("Mitgift"), Shida Bazyar ("Drei Kameradinnen"), Dietmar Dath ("Gentzen oder: Betrunken aufräumen"), Georges-Arthur Goldschmidt ("Der versperrte Weg"), Dana Grigorcea ("Die nicht sterben"), Dilek Güngör ("Vater und ich"), Thomas Kunst ("Zandschower Klinken"), Gert Loschütz ("Besichtigung eines Unglücks"), Yulia Marfutova ("Der Himmel vor hundert Jahren"), Sasha Marianna Salzmann ("Im Menschen muss alles herrlich sein"), Mithu Sanyal ("Identitti") und Antje Rávik Strubel ("Blaue Frau").

197 Titel eingereicht

Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert, die am Ende leer ausgegangenen Autorinnen und Autoren der Shortlist erhalten jeweils 2.500 Euro. Im vergangenen Jahr ging der seit 2005 verliehene Deutsche Buchpreis an Anne Weber für ihren Roman "Annette, ein Heldinnenepos". Zweimal ging bisher der Deutsche Buchpreis nach Österreich: 2005 an Arno Geiger ("Es geht uns gut") und 2017 an Robert Menasse ("Die Hauptstadt").

In diesem Jahr hatten 125 Verlage insgesamt 197 Romane eingereicht, ein neuer Rekord. Sprecher der diesjährigen siebenköpfigen Jury, der aus Österreich "Presse"-Redakteurin Anne-Catherine Simon angehört, ist der Kulturredakteur Knut Cordsen vom Bayerischen Rundfunk. "Als Jury hatten wir in diesem Jahr so viele Titel zur Auswahl wie bisher nie beim Deutschen Buchpreis. Ein Viertel davon waren belletristische Debüts, ein breites Bouquet neuer literarischer Stimmen", wurde Cordsen zitiert. "Die Jury freut sich, mit der Longlist eine Auswahl getroffen zu haben, die das erzählerische Experiment ebenso würdigt wie den realistischen Roman, das Komische wie das Surreale. Diese 20 Bücher nehmen Herkunft und Geschichte ebenso in den Blick wie zentrale Fragen der Gegenwart." (APA, 24.8.2021)