Schaufensterdekorateurin Tanja (Claudia Michelsen) kommt es so vor, als ob das Leben an ihr vorbeiläuft.

Foto: ZDF / Volker Roloff

Berlin – Ein Corona-Virus aus Pappe für ein Apotheken-Schaufenster, aber sonst geht nicht mehr viel: Bei Dekorateurin Tanja (Claudia Michelsen) hagelt es Auftrags-Stornierungen, weil viele Läden Konkurs anmelden. Außerdem wird ihr altes Cabrio abgeschleppt, ihre Tochter Lisa (Lena Klenke) zieht aus – und dann macht ihr auch noch der deutlich jüngere Nick (Helgi Schmid) schöne Augen. Es ist also vieles im Fluss in der Komödie "Immer der Nase nach". Am Donnerstag um 20.15 Uhr im ZDF.

Nick ist Schreiner von Beruf, angelt aber hauptsächlich den Schrott anderer Leute aus der Spree. Obwohl Tanja seine charmante Romantik und Spontanität gefällt, kneift sie. Doch Nick bleibt hartnäckig, und so beginnen sie eine Affäre. Ihre beste Freundin Imke (Corinna Harfouch) unterstützt Tanja, kommt mit ihren eigenen Problemen bei ihr aber zu kurz – was nicht ohne Folgen bleibt. Tanjas Mutter Ellen (Angela Winkler) spricht nebulös von einem Zusammenbruch, außerdem räumt sie ihre Wohnung gründlich auf und aus – sie scheint sich auf eine große und vielleicht letzte Reise vorzubereiten.

Turbulente Komödie

Regisseurin Kerstin Polte ("Wer hat eigentlich die Liebe erfunden") hat eine turbulente und temporeiche Komödie geschrieben und gedreht. Die Schauspielerin Claudia Michelsen ("Polizeiruf 110") im Interview über ihre Rollen: "Ich versuche seit Jahren, immer das Komplexe einer Figur aufzusuchen, sonst würde ich mich wohl eher langweilen. Insofern ist das für mich der einzige Weg, und wenn es auch manchmal nicht geschrieben steht, dichte ich es hinzu in kleinen heimlichen Momentaufnahmen."

Zum Film sagt Michelsen: "Es gibt tatsächlich Themen von verschiedensten Figuren, die mich bewegen. Diese Geschichte berührt so vieles; Stillstand, Neuanfang, Abschied, Zeit, Innehalten und einiges mehr. Es fällt mir schwer zu benennen, was mir am wichtigsten ist, da sich meine Sicht auf die verschiedenen Dinge auch immer wieder verändert. Ich überlasse das gern den Zuschauern." (APA, dpa, 24.8.2021)