Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt in Zusammenhang mit Spenden an einen Verein, den der damalige Planungssprecher der Wiener Grünen, Christoph Chorherr, gegründet hatte.

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Wien – Das Verfahren um Spenden an jenen Schulverein, dem einst der damalige Planungssprecher der Wiener Grünen, Christoph Chorherr, vorstand, beschäftigt auch die Verwaltung. Wie Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) der APA berichtete, steht man in laufendem Kontakt mit den Ermittlern. "Wir arbeiten mit den erhebenden Behörden gut zusammen." Details über den Verfahrensstand nannte er nicht: "Nachdem das gerichtsanhängig ist, werden unabhängige Gerichte entscheiden."

"Wir werden als Stadt Wien alles zur Verfügung stellen, um das zu erheben", sagte Ludwig. Dass Chorherr sich selbst bereichert hat, schließt der Bürgermeister aus. Für so redlich halte er den früheren Planungssprecher. "Ich glaube, dass er keinen persönlichen Vorteil daraus gezogen hat, er hat sich ja offensichtlich sehr intensiv für Entwicklungsprojekte in Südafrika engagiert."

Zehn Anklagen in Verfahren

Chorherr habe die Tatsache, dass er Spenden von Immobilienunternehmern annahm, bereits als Fehler eingestanden, so Ludwig. "Natürlich ist das von der Optik nicht gut, die Behörden werden das erheben und ihre Konsequenzen daraus ziehen."

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat dem Vernehmen nach in dem Verfahren zehn Anklagen beantragt. Sie ermittelt seit 25. Oktober 2017 im Zusammenhang mit Spenden an den von Chorherr gegründeten Verein S2arch, in dessen Vorstand er bis Jänner 2018 war. Zuletzt sorgten Berichte über Mails für Aufregung, die auch auf einen inhaltlichen Zusammenhang mit der Widmung für das Heumarkt-Projekt und einer Spende von Investor Michael Tojner hindeuten sollen – der die Vorwürfe bisher stets zurückgewiesen hat. (APA, 25.8.2021)