Autopilot oder doch eher Fahrassistent?

Foto: AFP/Odd Andersen

Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass der Elektroautobauer Tesla alles auf selbstfahrende Technologien setzt. Der Autopilot, also das sogenannte Full-Self-Driving (FSD), gerät allerdings immer wieder in die Kritik. US-Behörden untersuchen derzeit mehrere Unfälle darauf, inwiefern die 10.000 Dollar teure optionale Funktion involviert war. Aber auch die Aussagen von CEO Elon Musk sorgten bereits für Kritik. Nun gibt dieser auf Twitter zu: Die aktuelle Betaversion 9.2 ist "nicht großartig". Allerdings arbeite das Team bereits daran, so schnell wie möglich Verbesserungen zu veröffentlichen.

Problem mit der Umsetzung

Laut Musk ist das Problem, dass die Technologie sowohl mit Autobahnen als auch mit innerstädtischen Straßen umgehen können muss. Das brauche eine "massive Umschulung der neuronalen Netze". Wie "Techcrunch" berichtet, haben das bereits auch andere Persönlichkeiten aus der Branche angemerkt. So auch Don Burnette, Mitgründer und CEO von Kodiak Robotics.

Gegenüber den Berichterstattern sagte er, dass sich seine Firma derzeit ausschließlich auf den Lkw-Verkehr konzentriere. In diesem Bereich seien die Probleme einfacher zu lösen, da man nicht die Anforderung habe, "dass wir die Leistung von Lastkraftwagen auf Autobahnen und gleichzeitig die Leistung von Personenkraftwagen in dichten Städten aufrechterhalten müssen", sagt Burnette.

Untersuchungen wegen Unfällen

Musks Ursprungstweet folgte die Aussage, dass er bereits mit der Betaversion 9.3 von Pasadena zum Flughafen Los Angeles gefahren sei. Die Leistung des FSD soll dabei "viel besser" gewesen sein. Das ändert allerdings nichts daran, dass Teslas Autopilot derzeit in Wirklichkeit ein fortgeschrittener Fahrassistent ist. Erst vergangene Woche eröffnete die US-Bundesbehörde für Straßen- und Fahrzeugsicherheit (NHTSA) zudem Ermittlungen, weil bereits elf Teslas bei aktiviertem FSD in geparkte Einsatzfahrzeuge gekracht sind. (red, 25.8.2021)