In Wien sind ab September Antigen-Schnelltests nur mehr 24 statt 48 Stunden gültig.

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Wien – In Wien werden künftig Corona-Tests weniger lang als Drei-G-Nachweis gültig sein als bisher. Die Ärztekammer und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) begrüßen diese Maßnahme. Kammerpräsident Thomas Szekeres sprach sich im Ö1-"Morgenjournal" am Mittwoch für eine solche Regelung in ganz Österreich aus, Mückstein dagegen wies auf logistische Probleme in den Bundesländern hin. Diese plädieren indes für eine bundeseinheitliche Regelung, wie es auf APA-Nachfrage am Mittwoch hieß.

"Wenn man jetzt bei einem negativen Test drei Tage lang Gültigkeit hat, dann ist das eine relativ lange Zeit, in der man sich anstecken kann und auch andere anstecken kann", sagte Szekeres. Ab September sind in Wien Antigen-Schnelltests nur mehr 24 statt 48 Stunden gültig. Bei PCR-Tests wird die Frist von 72 auf 48 Stunden reduziert. "Eine kürzere Gültigkeit der Tests schützt vor Infektion", betonte Szekeres. Auch SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner hat die Regierung aufgefordert, es Wien gleichzutun.

Mückstein begrüßte die Wiener Initiative aus epidemiologischer Sicht. Man müsse aber auch sehen, dass in den Bundesländern eine Verkürzung der Testgültigkeit etwa aufgrund der größeren Entfernungen schwieriger umzusetzen sei. "In Wien geht das, da ist es möglich."

Bundesländer wollen einheitliche Regelung

In Kärnten gibt es derzeit keine Bestrebungen, die Testvorgaben zu ändern. Wie Gerd Kurath vom Landespressedienst sagte, wäre es aus Sicht des Landes wünschenswert, wenn überall die gleiche Gültigkeitsdauer gelten würden: "Schon jetzt sind die verschiedenen Gültigkeiten der einzelnen Tests für manche wenig überschaubar. Wenn dann noch Bundesländer eigene Regelungen haben, wird das komplett unübersichtlich."

In der Steiermark hieß es aus dem Büro der Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP), dass auf eine bundeseinheitliche Lösung gewartet werde.

Das Land Salzburg lehnt eine kürzere Gültigkeit grundsätzlich nicht ab. "Wenn Medizin und Wissenschaft das empfehlen, ist es durchaus sinnvoll anzupassen", sagte ein Sprecher von Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) zur APA. "Wir plädieren aber für eine bundeseinheitliche Regelung. Wenn ein Salzburger etwa nach Oberösterreich pendelt, mit ein und demselben Test aber unterschiedlichen Gültigkeiten unterliegt, ist das sicher nicht zweckmäßig." Allerdings gelte es auch die unterschiedlichen Lebensumstände in den einzelnen Bundesländern zu berücksichtigen. "Ein Konzept aus Wien ist nicht immer eins zu eins auf alle Bundesländer übertragbar, da braucht es möglicherweise Adaptierungen", so der Haslauer-Sprecher in Hinblick auf die logistisch aufwendigere Testinfrastruktur auf dem Land.

In Tirol ist eine kürzere Gültigkeitsdauer "derzeit nicht angedacht", sagte Gesundheitslandesrätin Annette Leja (ÖVP) der APA. Auch sie tritt für eine österreichweite Regelung ein: "Aus unserer Sicht wäre es sinnvoll, wenn solche Maßnahmen bundesweit einheitlich beschlossen werden."

Auch Vorarlberg ist bestrebt, in Abstimmung mit dem Bund und den anderen Bundesländern im Sinne der Einheitlichkeit bundesweit geltende Lösungen zu finden. Konkret hieß es zu einer Verkürzung: "In Vorarlberg sind derzeit keine derartigen Maßnahmen geplant."

Ebenso wird Niederösterreich keine eigenen Schritte unternehmen: Auf Anfrage hieß es am Mittwoch aus dem Büro von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), dass man sich ebenso wie die übrigen Länder für eine bundeseinheitliche Lösung ausspreche.

Im Burgenland gibt es ebenfalls keine Überlegungen, es Wien gleichzutun. Eine Verkürzung der Gültigkeitsdauer sei nicht angedacht, ließ das Büro von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) wissen.

In Oberösterreich hieß es aus dem Büro der zuständigen Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP): "Wir setzen in Oberösterreich die Bundesvorgaben um. Österreich ist ein kleines Land, es braucht für Vorgaben, die zur gesamthaften Bekämpfung der Pandemie dienen, eine bundesweite Einschätzung und eine bundesweite Lösung." (APA, 25.8.2021)