Was ist da los? Theater mit regionalem Charme – zu ernstgemeinten Fragen.

Foto: Josef Lang

Uhudlerland? So nennt sich nach dem dort produzierten Wein der südlichste Zipfel des Burgenlandes, genauer die Region Güssing und Jennersdorf. Für Theater ist man weniger bekannt – seit sechs Jahren ändert sich das. "Da viele Künstler im Südburgenland ansässig sind, haben wir gesagt, wenn das Burgenland schon kein Landestheater hat, soll wenigstens das Uhudlerland ein Uhudlerlandestheater haben", sagt Intendant Martin Weinek. Ab Freitag wird die Freiluftbühne im Grenzort Bildein wieder zu den Brettern, die neben den Weinfässern die Welt bedeuten.

Heuer steht G’schichten aus dem Uhudlerwald – Dieses ist der letzte Streich auf dem Programm. Es ist der Abschluss einer Trilogie; nach Identität und Heimat dreht sich nun alles um den Stolz. Man kann, muss Der Ring des Heanzenjungen und Herrschaftszeiten – Dorfkaiserreich Uhudlerland zum Verständnis aber nicht gesehen haben. Vielleicht kommt einem ohnehin manches bekannt vor: Für die Stückentwicklungen greifen die Macher auf die Weltliteratur zu. Heuer etwa Schillers Räuber, Robin Hood und "ein bisschen" auch auf Django Unchained aus dem Kino. Worum es geht?

Humor statt Betulichkeit

In einem Wald treffen Räuber, die einst dem Burgenland den Rücken Richtung Amerika gekehrt haben, auf sympathischere Gesellen. Idee dahinter ist, "zu zeigen, dass die Revolverbande um Jesse James aus lauter ausgewanderten Burgenländern bestanden haben könnte". Regie führt Andy Hallwaxx, auf der Bühne steht u. a. Kabarettistin Angelika Niedetzky. Für mitreißende Musik sorgt Joe Pinkl.

Klingt wild? "Bei uns entwickelt sich das Stück erst in der Probenphase", sagt Weinek, dessen Frau als Dramaturgin für Richtung sorgt. "Wir wollen mit Humor Stellung zu politischen Entwicklungen im Land nehmen. Betulichkeit wollen wir vermeiden." (wurm, 26.8.2021)