ÖGB-Chef Katzian ist gegen ein Verbot von Nebenjobs für Arbeitslose.

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Wien – Mit einem Zeitungsinterview hat AMS-Chef Johannes Kopf jüngst eine Debatte über Zuverdienstgrenzen für Arbeitslose ins Rollen gebracht. Diese würden oft arbeitslosigkeitsverlängernd wirken, lautet sein Argument für eine mögliche Einschränkung von Nebeneinkünften. Kritik folgte postwendend, vor allem von Arbeitnehmervertretern. Am Freitag lehnte auch Wolfgang Katzian den Vorschlag deutlich ab. In der "ZiB 2" sagte der Präsident des Gewerkschaftsbundes (ÖGB), dass ein Verbot von Nebeneinkünften für Arbeitslose entwürdigend sei.

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Erst will der Wirtschaftsverbund ein degressives Arbeitslosengeld, jetzt der AMS-Leiter Nebeneinkünfte verbieten – die Richtung sei immer, den Arbeitslosen das Leben schwer zu machen, klagte Katzian.

Man unterstelle den Menschen, dass sie faul sind und nicht arbeiten wollen. Er verwies darauf, dass die schon jetzt geltenden Regeln ohnehin streng kontrolliert und sanktioniert würden. Anstatt ständig neuer Vorschläge – vom "degressiven Arbeitslosengeld" bis zum Ende der Nebenjobs – brauche es ein Gesamtkonzept. Eine Senkung unter die aktuelle Höhe des Arbeitslosengeldes werde es mit der Gewerkschaft jedenfalls nicht geben, aber: "Wenn ein degressives Modell hoch oben ansetzt, kann man darüber diskutieren." (APA, red, 27.8.2021)