Die schwedische Band Goat ist zwar hübsch deppert, kann aber auch tolle Lieder mit Flöte schreiben.

Foto: Goat

The Bug – Fire

Der britische Produzent Kevin Martin versäumt zwar aufgrund eines jamaikanischen Zeitgefühls gern Auftritte. Mit Projekten wie zuletzt Zonal hat er mittels brutaler Bassfrequenzen allerdings schon die Anlagen einiger Clubs dieser Welt abgeschossen. Unter dem Kampfnamen The Bug geht es mit massiven Bässen und schweren Dub-Beats nach dem fantastischen Album London Zoo (2008) auf Fire wieder Richtung Dancehall und Bodennebel. Diverse Gäste wie Flowdan oder Moor Mother singen ein Loblied auf das Ganja und warnen vor dem Weltuntergang, im Wesentlichen regiert also die gute alte Paranoia.

Ninja Tune

Goat – Headsoup

Dass die schwedischen Spinner irgendwann mit einem an die Rolling Stones angelehnten Wortspiel daherkommen, war schon klar. Die Band mit einer Liebe zum Klamauk in Spandexhosen oder Schlimmerem schrammt mit ihren historischen Rockparaphrasen aber nicht immer am Rande der Komödie entlang. Goat beweisen auf der Singles- und Outtake-Kompilation Headsoup auch, dass sie fähig sind, meisterhafte Songs zu komponieren: Union of Mind and Soul ist das schönste Flötenlied der Welt, Queen of the Underground ein Stoner-Rock-Klassiker (schon wieder mit Flöte), The Snake of Addis Ababa einen Übung im Tuareg-Blues.

Sub Pop

Wolves in the Throne Room – Primordial Arcana

Wolves in the Throne Room praktizieren tief in den Wäldern des US-Bundesstaates Washington sitzend eine Form von Öko-Metal, die die positiv gedeutete Wald- und Naturmystik pflegt. In der gehen nachtschattiges Metalgekeife, jaulende und im Stand durchdrehende Gitarren sowie ratternde Beats mit stillen, Richtung Andachtsjodler gehenden Ambient- und Chorpassagen aus dem Kreistanzseminar einher. Das aktuelle Album Primordial Arcana raunt von den "ursprünglichen Geheimnissen". Wer aber nicht hören will, muss letztlich fühlen.

Wolves in the Throne Room

(Christian Schachinger, 30.8.2021)