Arbeiter entladen Nahrungsmittel auf einem Markt in Colombo, Sri Lanka.

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Colombo – Angesichts einer drastischen Lebensmittelknappheit hat Sri Lankas Präsident Gotabaya Rajapaksa den Notstand ausgerufen. Mit dem am Dienstag eingeleiteten Schritt wird unter anderem das Horten von Grundnahrungsmitteln wie Zucker oder Reis verboten. Zur Begründung verwies Rajapaksa darauf, dass die Banken ausländische Importe nicht mehr finanzieren könnten. Zuletzt hatte es starke Preiserhöhungen für diese Güter gegeben.

Die Menschen reihten sich in lange Warteschlangen in der Hoffnung, etwa Milchpulver oder Gas zum Kochen zu bekommen. Der Präsident beauftragte einen hochrangigen Offizier damit, die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln zu koordinieren.

Gesunkene Wirtschaftsleistung

Im vergangenen Jahr ist die Wirtschaftsleistung Sri Lankas um 3,6 Prozent zurückgegangen. Im März wurde der Import von Autos und anderen Gütern gestoppt, darunter Speiseöl und Kurkuma. Vor zwei Wochen hob die Zentralbank die Leitzinsen an, um die Landeswährung zu stabilisieren.

Die Rücklagen der Zentralbank schrumpften von 7,5 Milliarden Dollar (6,3 Milliarden Euro) im November 2019 auf 2,8 Milliarden Dollar (2,3 Milliarden Euro) Ende Juli – die Landeswährung hat seither gut 20 Prozent ihres Werts gegenüber dem US-Dollar verloren.

Gleichzeitig kämpft Sri Lanka gegen eine heftige Corona-Welle, landesweit werden täglich mehr als 200 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus registriert. (APA, 31.8.2021)