Windows 11 "landet" am 5. Oktober.

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Zwei Monate nach der offiziellen Vorstellung von Windows 11 hat Microsoft nun verraten, wann die nächste Generation seines Betriebssystems in finaler Version erscheinen wird. Und zwar früher, als viele erwartet hatten.

Schon in wenigen Wochen ist es so weit. Ab 5. Oktober wird die Software erhältlich sein. An diesem Tag sollen auch die ersten Windows-10-Nutzer das kostenlose Update auf den Nachfolger durchführen können. Die Aktualisierung wird, wie üblich, in Wellen ausgerollt.

Bis Mitte des kommenden Jahres sollen alle unterstützten Systeme jedenfalls die Möglichkeit zur Installation bekommen. Wie immer dürfte für Ungeduldige auch ein manueller Download des Systems möglich sein.

Flottere, kleinere Updates

Windows 11 bringt zwar auch Änderungen am Unterbau mit und soll auch die moderne DCH-Treiberarchitektur forcieren, in weiten Teilen setzt das System aber auf Windows 10 auf. Das ist auch kaum anders möglich, soll doch die Abwärtskompatibilität zu den letzten Windows-Ausgaben erhalten bleiben.

Windows

Versprochen wird jedenfalls eine Überarbeitung der von vielen verhassten Windows-Updates. Die Aktualisierungen für das System sollen um bis zu 40 Prozent kleiner ausfallen als bisher und fast immer im Hintergrund installiert werden können, wodurch verzögerte Neustarts weitestgehend entfallen sollen. Insgesamt soll das System zudem performanter und sparsamer in Sachen Akku-Verbrauch sein als Windows 10. Davon sollen auch Gamer merklich profitieren.

Spannend ist zudem die zukünftige Integration von Android-Apps, die sich direkt unter Windows ausführen lassen sollen. Dafür arbeitet Microsoft mit Amazon zusammen, aus dessen App-Store man sich auch bedienen kann. Der Wermutstropfen dabei: Apps, die auf Googles Play Services angewiesen sind, werden damit wohl außen vor bleiben. Der Android-Support wird zum Start von Windows 11 noch nicht verfügbar sein und voraussichtlich 2022 nachgerüstet werden.

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Für den eigenen Windows Store wurden die Regeln massiv gelockert. Anbieter müssen nun weder das bisher vorgeschriebene MSIX-Package-Format noch die Upgrade-Mechanismen des Stores oder sogar Microsofts Bezahldienst verwenden. Es können auch herkömmliche x86-Apps angeboten werden. Damit will der Redmonder Konzern der überschaubaren Beliebtheit seines Shops offenkundig auf die Sprünge helfen.

Redesign

Die größte sichtbare Neuerung ist das Redesign der Oberfläche. Dem "kantigen" Look sagt man Adieu, künftig gibt es auch in Windows abgerundete Ecken. Das Startmenü wird umgestaltet und soll künftig schneller Zugriff auf zuletzt verwendete Programme und Inhalte ermöglichen. Die mit Windows 8 eingeführten "Live Tiles" werden gestrichen. Dazu gibt es eine prominent platzierte Suchleiste.

Der Startknopf wandert von seiner Standardposition im linken unteren Eck in die Mitte der Taskleiste. Während es möglich sein wird, ihn an seinen Stammplatz zurückzuversetzen, soll die Leiste selbst künftig nicht mehr versetzt werden können.

Wer Anwendungen gern in einer bestimmten Fensteranordnung öffnet, wird sich über die "Snap Groups" freuen. Diese ermöglichen es, mehrere Programme zusammenzufassen und gesammelt im gewünschten "Layout" zu öffnen. Ein Comeback feiern außerdem Widgets, die sich nun auf dem Desktop platzieren lassen.

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Update-Chaos

Bei der Selbstvermarktung hat Microsoft sich zuletzt allerdings mehrfach ins Knie geschossen. Nach Ärger über die recht strengen Beschränkungen hinsichtlich der unterstützten Prozessoren erweiterte Microsoft die CPU-Liste geringfügig. Zudem gab man bekannt, dass sich Windows 11 auch installieren lassen werde, wenn ein nicht offiziell unterstützter Prozessor genutzt wird, es dann aber sein könne, dass das System keine Updates erhalte. Eine Vorgangsweise, die einige Beobachter im negativen Sinne staunend zurücklässt.

Wer wissen will, ob das eigene System offiziell von Windows 11 unterstützt wird, kann dies mit Microsofts PC-Health-Check-App herausfinden. Diese ist derzeit zwar nur für Mitglieder des Windows-Insider-Programms verfügbar, soll in Kürze aber auch öffentlich heruntergeladen werden können.

Verfügt man über einen Rechner, der keinen Sanktus mehr von Microsoft erhält, muss man aber vorläufig noch nicht verzagen. Denn Windows 10 wird noch bis zum 14. Oktober 2025 unterstützt und auch auf absehbare Zeit Funktionsupdates bekommen. Das nächste, jenes für das zweite Halbjahr 2021, wird ebenfalls für den Oktober erwartet. (gpi, 31.8.2021)