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Die Bank wurde bereits im November 2018 geschlossen.

Foto: REUTERS / DARRIN ZAMMIT LUPI

Valletta – Eine maltesische Bank, zu der die 2017 ermordete Journalistin Daphne Caruana Galizia recherchiert hat, ist wegen dubioser Finanzaktivitäten mit einer Millionenstrafe belegt worden. Sie stand im Zentrum der Nachforschungen von Caruana Galizia. Die Pilatus-Bank soll bei hunderten Millionen Euro aus verdächtigen Transaktionen weggeschaut haben, wie Ermittler herausfanden. Die maltesische Einheit für Finanzaufklärung erhob eine Strafe von rund 4,9 Millionen Euro gegen die Bank.

Bank wurde im November 2018 geschlossen

Im November 2018, also mehr als ein Jahr nach dem Mord an Caruana Galizia mittels einer Autobombe, wurde die Bank geschlossen. Die Investigativjournalistin schrieb umfangreich über das Geldinstitut und unterstellte ihm, unter anderem für Diktatoren Geld zu waschen. Im Zusammenhang mit dem Mord läuft seit Jahren ein Prozess, in dem sich einer von drei Angeklagten schuldig bekannte. Mitverwickelt soll auch ein reicher Geschäftsmann sein, dem vorgeworfen wird, den Mord finanziert zu haben.

Eine Vereinigung von Journalisten, die Caruana Galizias Arbeit fortsetzten, enthüllte im April 2018, dass die führende Elite Aserbaidschans ein Netzwerk von 50 Firmen, die Konten bei der Bank hatten, nutzte, um Millionensummen in Europa zu bewegen. In dem am Dienstabend veröffentlichten FIAU-Bericht listeten die Prüfer eine Reihe ernster und systemischer Fehler auf. Daraus ergebe sich seitens der Bank eine völlige Missachtung von Maßnahmen gegen Geldwäsche. In rund 97 Prozent der untersuchten Fälle hatte die Bank demnach veraltete Informationen. In 86 Prozent der Fälle gab die Bank Überweisungen ohne angemessene Überprüfungen frei. (APA, 1.9.2021)