Japans Prinzessin Mako darf nach jahrelanger Verzögerung bald heiraten.

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Nicht nur die britischen Royals können mit ihren Familien- und Beziehungskomplikationen unterhalten. Auch Japans Kaiserhaus hat seit Jahren ein Hochzeitsdrama zu bieten, das sich nun offenbar dem Ende zuneigt.

In den Hauptrollen: Prinzessin Mako, die älteste Tochter von Kronprinz Akishino, sowie Kei Komuro, ihr bürgerlicher Verlobter. Die beiden heute 29-Jährigen hatten einander 2012 an der Uni kennengelernt. 2017 folgte die Verlobung, ein Jahr darauf sollte geheiratet werden. Doch die Hochzeit wurde kurzfristig abgesagt.

Der Grund: finanzielle Streitigkeiten im Hause Komuro. Und zwar forderte der Ex-Verlobte der Mutter umgerechnet mehr als 30.000 Euro, die sie ihm angeblich schulde. Geld, das auch für die Ausbildung von Kei Komuro verwendet wurde. Klingt banal, wurde aber in den vergangenen Jahren fast schon zur Staatsaffäre. Schließlich soll eine Familie, die ins Kaiserhaus einheiratet, nicht solche Makel aufweisen.

Verzicht auf Millionenmitgift

Was folgte, waren Versuche, diesen Streit zu beenden. Doch der Durchbruch ließ auf sich warten – bis zu diesem Mittwoch: Japanischen Medienberichten zufolge werden Prinzessin Mako und Kei Komuro noch heuer vermählt – allerdings ohne die am kaiserlichen Hof üblichen Hochzeitsrituale. Wenn es so weit ist, wird Mako den aktuellen Gesetzen folgend auch selbst zur Privatperson. Darüber hinaus will sie auf die Mitgift von umgerechnet etwa 1,15 Millionen Euro verzichten, die weibliche Mitglieder des Kaiserhauses in der Regel erhalten. Denn in diesem Fall, so der japanische Boulevard, gehe es zweifelsfrei um "reine Liebe".

Nach der Hochzeit wird das Paar in den USA leben – auch um, so wie Harry und Meghan, den Tratschblättern in Japan zu entkommen. Dort hat Komuro kürzlich sein Jusstudium abgeschlossen und die Rechtsanwaltsprüfung abgelegt.

Noch-Prinzessin Mako erlangte bereits zu Schulzeiten große Beliebtheit und erhielt den Status eines Aidoru – eines Idols. Schon mit 15 Jahren nahm sie im In- und Ausland offizielle Auftritte als Mitglied der Kaiserfamilie wahr. Auch in Sachen universitäre Ausbildung hat sie Auslandserfahrung vorzuweisen, studierte sie doch in England und Schottland.

Vom Stephansdom angetan

Und im August 2006 besuchte sie im Rahmen eines Schulaustauschprogramms zwei Wochen lang Wien. Weil sie sich sehr für Kunst und Architektur interessiert, hatten es ihr der Stephansdom und das Schloss Schönbrunn besonders angetan. (Kim Son Hoang, 1.9.2021)