Chinas Außenminister Wang Yi und John Kerry, Klimabeauftragter der USA, im Gespräch.

Foto: EPA / US Department of State

Tianjin – Die Spannungen zwischen China und den USA können nach der Ansicht Chinas die Zusammenarbeit der beiden Großmächte im Kampf gegen den Klimawandel untergraben. Die gemeinsamen Bemühungen gegen die globale Erwärmung seien zwar eine "Oase" inmitten der weitreichenden Streitigkeiten beider Länder, teilte Außenminister Wang Yi nach einem virtuellen Treffen mit dem US-Klimabeauftragten John Kerry mit.

"Aber um die Oase herum ist eine Wüste, und die Oase könnte sehr bald ausgetrocknet sein", sagte er. Die Zusammenarbeit beim Klimawandel könne nicht von anderen diplomatischen Fragen getrennt werden.

Themen trennen

Die USA hatten gehofft, Klimafragen von ihren umfassenderen Streitigkeiten mit China über Themen wie Handel, Menschenrechte und die Ursprünge der Corona-Pandemie trennen zu können. "Die G2 (China und die USA) müssen erkennen, dass über ihre bilateralen Oasen und Wüsten hinaus der ganze Planet auf dem Spiel steht", sagte Li Shuo, leitender Klimaberater bei der Umweltorganisation Greenpeace.

Kerry führte derzeit in der nordchinesischen Stadt Tianjin Gespräche mit Xie Zhenhua, Chinas Sondergesandtem für Klimafragen, über eine gemeinsame Reaktion auf die Klimakrise. Es ist das zweite Treffen zwischen Kerry und Xie. Kerry, unter Barack Obama einst selbst Außenminister der USA, ist nicht befugt, andere Themen als den Klimawandel zu erörtern. (APA, Reuters, red, 2.9.2021)