Neun Plätze hat der ORF-Stiftungsrat am 16. September für die ORF-Landesdirektionen zu vergeben. Ihre gemeinsames Showformat ist derzeit "9 Plätze 9 Schätze".

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Wien – Die Zentraldirektion des ORF ab 2022 sieht zwei Wochen vor der Bestellung am 16. September im Stiftungsrat schon recht fix aus mit Ingrid Thurnher (ORF 3) als Radiodirektorin, Stefanie Groiss-Horowitz als Programmdirektorin, Eva Schindlauer (ORF 3) als Finanzdirektorin und Harald Kräuter (GIS) für die Technik – DER STANDARD berichtete. Auch in den Landesdirektionen lichten sich die Nebel, wobei in einigen Ländern noch alles offen sein soll.

Der designierten ORF-Generaldirektors Roland Weißmann hat angekündigt, auch dort den Frauenanteil von derzeit zwei Landesdirektorinnen zu heben.

Für Wien werden derzeit etwa Radio-Innenpolitikchef Edgar Weinzettl, ORF III-Geschäftsführer Peter Schöber, ORF-Kommunikationschef Martin Biedermann, die derzeitige Programmdirektorin Kathrin Zechner, sowie Radio Wien-Programmchefin Jasmin Dolati gehandelt.

In Niederösterreich gibt es mit Robert Ziegler einen klaren Favoriten.

Offen scheint das Rennen indes im Landesstudio Burgenland. Dort werden der amtierende Landesdirektor Werner Herics, Chefredakteur Walter Schneeberger und "Burgenland heute"-Moderatorin Elisabeth Pauer als potenzielle Anwärter für den Posten des Landesdirektors kolportiert.

In Oberösterreich gilt Chefredakteur Klaus Obereder als aussichtsreichster Kandidat.

In der Steiermark wird mit der Verlängerung von Gerhard Koch gerechnet.

In Kärnten könnte Karin Bernhard noch einmal verlängert werden.

In Salzburg dürfte es eine prominente Neubesetzung geben. ORF-Magazin-Chefredakteurin Waltraud Langer soll das dortige Landesstudio übernehmen.

Für Tirol wurden zuletzt in verschiedenen Medien "Tirol heute"-Moderatorin Sybille Brunner, Radio-Wirtschafsressortleiterin Esther Mitterstieler oder die frühere ORF-Mitarbeiterin und Caritas-Kommunikationschefin Angelika Simma genannt, die inzwischen als Hochschullehrerin am Medien-Lehrgang der FH Vorarlberg tätig ist.

Laut einer weiterer kolportierten Variante könnte der Vorarlberger Landesdirektor Markus Klement Tirol übernehmen und ihm Simma in Vorarlberg folgen. Die endgültigen Entscheidungen fallen in der Stiftungsratssitzung am 16. September.

  • Update: Reaktion Simma Angelika Simma erklärt gegenüber dem STANDARD, sie bewerbe sich nicht gegen einen amtierenden Direktor, und sagt: "Ich habe einen Job, der mir Spaß macht. Alles andere sind Spekulationen."

Wrabetz, Prantner, Totzauer

Der amtierende Generaldirektor Alexander Wrabetz wird den ORF mit Jahresende verlassen und den Chefsessel an Weißmann übergeben. Wie er in Interviews mit mehreren Medien sagte, arbeite er an keinem ORF-Comeback. Er wolle sich nun an ihn herangetragene Angebote ansehen, wobei er sich künftig weiterhin im Medienbereich verortet. Dabei stellte er eine Tätigkeit im Ausland in den Raum. Bis es soweit ist, wolle er sicherstellen, dass der ORF auch unter neuer Führung in eine gute Zukunft geht. Zu erledigen ist etwa noch die Besetzung des neuen multimedialen Newsrooms sowie ein Antrag auf Neufestsetzung der GIS-Gebühren. Auch so manches Gespräch zur herbeigesehnten ORF-Gesetzesnovelle wird er wohl führen – etwa mit Verlegern.

ORF-Vize-Technikdirektor Thomas Prantner, der bei der Generaldirektorenwahl als Kandidat antrat, jedoch keine Stimme erhielt, will weiterhin im größten Medienunternehmen des Landes tätig sein. "Nach 33 erfolgreichen Jahren im ORF-Management, davon fünf Jahre als Onlinedirektor, möchte ich auch in Zukunft meine Erfahrung und meine Expertise zum Nutzen des ORF zur Verfügung stellen und einen aktiven Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten", hielt er gegenüber dem STANDARD und der APA fest. Grundsätzlich wolle er seine Arbeit als Onlinechef fortsetzen, sei aber offen für "neue spannende Aufgaben". Für einen Direktorenposten habe er sich nicht beworben. Mit Weißmann habe er bereits ein Gespräch geführt, weitere sollen folgen. "Ich erwarte einen fairen Umgang mit einem Mitbewerber und bin zuversichtlich, dass es zu einer positiven Lösung bezüglich meiner künftigen Funktion kommen wird."

ORF 1-Channelmanagerin Lisa Totzauer kam bei der Generaldirektorenwahl auf fünf Stimmen. Sie weilt derzeit im Urlaub, Anfragen des STANDARD und der APA zu ihren Zukunftsplänen blieb vorerst unbeantwortet. (APA, red, 2.9.2021)