Googles Tensor-Chip soll zunächst im Pixel 6 und Pixel 6 Pro erscheinen, parallel dazu arbeitet die Firma aber auch an einer Variante für Laptops und Tablets.

Foto: Google

Lange war es nur ein Gerücht, vor einigen Wochen wurde es aber von Google selbst bestätigt: Der Android-Hersteller ist unter die Chipdesigner gegangen. Unter dem Namen Tensor sollen das kommende Pixel 6 und das Pixel 6 Pro erstmals einen SoC aus Googles eigener Entwicklung erhalten. Der Fokus liegt dabei auf KI-Fähigkeiten, aber auch sonst soll der Chip konkurrenzfähig mit anderen High-End-SoCs von Qualcomm und Co sein.

Ausblick

Doch damit scheint noch nicht das Ende der Google-Ambitionen in diesem Bereich erreicht zu sein. Wie Nikkei Asia berichtet, arbeitet Google derzeit auch an eigenen CPUs für eine ganz andere Geräteklasse – nämlich Laptops. Bis diese Anstrengungen in ein fertiges Produkt münden, werden sich die Nutzer aber noch etwas gedulden müssen. Derzeit visiere man 2023 für die Veröffentlichung entsprechender Chromebooks und Tablets an.

Angesichts dieses Zeitrahmens lässt sich über die Leistungsfähigkeit des in Entwicklung befindlichen Chips natürlich noch wenig sagen. Klar ist jedenfalls, dass er ebenfalls die ARM-Architektur verwenden wird, die bis vor kurzem vor allem im Smartphone-Bereich zu finden war. Diesen Umstand hat Apple mit seinem M1-Chip geändert, der in aktuellen Macs zum Einsatz kommt. Genau dieser Wechsel soll es dann auch gewesen sein, der Google dazu inspiriert hat, den eigenen Tensor-Chip für anspruchsvollere Aufgaben weiterzuentwickeln.

Hintergrund

In den vergangenen Jahren haben sich immer mehr große Hersteller für die Entwicklung eigener Chips interessiert, darunter Facebook, Tesla oder Amazon. Dabei geht es aber meist um Spezialprozessoren für einzelne Aufgaben. So hat auch Google selbst mit den "Tensor Processing Units" schon seit 2016 eigene KI-Beschleuniger für den Servereinsatz im Angebot.

Generell ist die Entwicklung eigener – konkurrenzfähiger – SoCs zwar ein kostspieliges Geschäft, geht der Plan auf, hilft dies aber nicht nur dabei, die Abstimmung zwischen Hard- und Software zu optimieren, sondern dann auch wieder Kosten zu sparen. Google hat in der jüngeren Vergangenheit sein Team an Chipentwicklern stark ausgebaut und dabei auch Mitarbeiter von Firmen wie Intel, Qualcomm oder auch Mediatek abgeworben. Für den ersten Tensor-SoC soll man zusätzlich aber auch noch eng mit Samsung zusammengearbeitet haben. (apo, 2.9.2021)