Die Feder im Anschlag: "Der Pragmaticus".

Foto: Pragmaticus Screenshot

Schaan/Wien – Dietrich Mateschitz' mehrfach verschobenes Medienprojekt "Der Pragmaticus" ist am Freitag online gegangen mit einer Aufmacherstory über E-Autos ("Ausweg oder Irrweg" online, "Der große Öko-Bluff" im gleichnamigen Magazin). Am Sonntag um 22.55 Uhr gibt es unter diesem Titel auch einmal im Monat eine Sendung auf Servus TV.

Das Medium steht unter dem Motto "Fakten.Verstehen.Handeln" und hat als Logo eine Art Jäger mit Feder statt Flinte im Anschlag und am Hut statt einer Feder ein Rufzeichen. "Auf den Punkt gebracht" steht unter dem Logo. Das Medium laut Eigendefinition: "Experten publizieren abseits von tagespolitischen Debatten in einem großzügigen Umfang ihre Inhalte unverfälscht", und das "mit lösungsorientierten Zugängen auf die aktuellen Fragen unserer Zeit". Die Freitag versandte Pressemitteilung verspricht: "Pragmatismus statt Ideologie, unaufgeregter Tonfall statt Alarmismus wird das Motto sein. Und das mit optimistischer Grundhaltung, die auf einem humanistischen Weltbild basiert."

"Der Pragmaticus" zum Start am 3. September 2021.
Foto: Screenshot Pragmaticus

Als Herausgeber des wie berichtet in Liechtenstein ansässigen Verlags nennt das Impressum Prinz Michael von und zu Liechtenstein, der wie berichtet mit der Geopolitical Intelligence Services AG (mit der für Österreicher assoziativen Abkürzung GIS) eine Art Thinktank für Entscheidungsträger betreibt, sowie Heimo Quaderer und Graf Francis von Seilern-Aspang. Geschäftsführer des Verlags ist Jürgen Moosleithner.

Chefredakteur Schnauder

Chefredakteur ist der langjährige STANDARD-Wirtschaftsressortleiter Andreas Schnauder. Der Redaktion gehören laut Impressum an: Thomas Trescher (früher "Datum", "Kurier"), Anne Liebig, Florian Rehekampff, Juliane Lehmayer, Leopold Stefan, Karin Pollack (zuvor STANDARD), Robert Perischa und Cathren Landsgesell.

Bei einer Reihe von redaktionellen Beiträgen ist statt eines Autoren- oder Autorinnennamens "Der Pragmaticus" angeführt.

Beim Ende von "Addendum" im August 2020 hatte Red Bull verkündet, Mateschitz wolle sich in seinen journalistischen Aktivitäten "stärker auf lösungsorientierte Projekte jenseits der politischen Alltagsauseinandersetzungen" konzentrieren.

Liessmann, Gabriel, Sprenger

Als "Experten" führt das Medium neben Liechtenstein etwa den Philosophen Konrad Paul Liessmann, den früheren Wifo-Chef Karl Aiginger, Lord David Alton of Liverpool als Fachmann für internationale Politik, die Soziologin und "Brexit-Expertin" Michaela Benson, den früheren SPD-Politiker Sigmar Gabriel, den Verhaltensbiologen und Wolfsforscher Kurt Kotrschal, den Agrarmeteorologen und Klimaforscher Josef Eitzinger, Thomas Mayer, Ex-Chefvolkswirt der Deutschen Bank, den früheren "FAZ"- und "Presse"-Journalisten sowie Historiker Karl-Peter Schwarz und den Public-Health-Experten Martin Sprenger (Uni Graz) an.

"Impfpflicht oder freie Entscheidung?"

Liessmann schreibt zum Start eine "Ode an die Grenze", Gabriel denkt nach über "Mit China leben – aber wie?". Die Bioethikerin Christiane Druml schreibt über "Impfpflicht oder freie Entscheidung?".

"Der Pragmaticus" gliedert sich in die Ressorts Wissen, Macht, Geld und Mensch.

Das Magazin erscheint zehnmal jährlich, das Abo kostet 60 Euro. Das Heft liegt zudem der "Presse", "Kleinen Zeitung", "Tiroler Tageszeitung" und den "Vorarlberger Nachrichten" bei. (fid, 3.9.2021)